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I. Literatur

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369 RAMUZ, CHARLES FERDINAND, 1878-1947. L.S. Pully 8.VIII.1937. 1 Einzelblatt 8°, die Vorderseite beschrieben.<br />

Blindgeprägter Briefkopf. Etwas lichtrandig. (CHF 300.00)<br />

An eine Dame, die ihn gefragt hatte, was den „homme cultivé“ ausmache. Ramuz weist auf seine Essaysammlung<br />

‚Questions’ hin, die seine Gedanken zu diesem Thema enthalte.<br />

„…Je pense que ce qu’on appelle un ‚homme cultivé’ est essentiellement un réceptif, non un inventeur, ce qui explique<br />

sans doute ses qualités moyennes, son goût. Et la possibilité où il est de mettre souvent sur le même plan les valeurs de<br />

‚culture’ et les valeurs de confort. Vous voulez bien me demander, Madame, s’il y a peut-être un autre livre de moi où ces<br />

questions seraient abordées: il y en a un, qui est intitulé précisément Questions et qui a paru l’hiver dernier chez Grasset.<br />

Mais je questionne moi aussi (comme le titre l’indique assez) et ne prétends pas répondre: il faut que je vous en prévienne<br />

tout de suite de manière à vous épargner une grave désillusion; j’essaie seulement de distinguer moi-même ‚de<br />

quoi’ il s’agit et c’est déjà bien difficile…“.<br />

„Questions“ war 1936 in Lausanne erstmals erschienen; Grasset brachte es im gleichen Jahr in Paris heraus.<br />

370 RECKE, ELISA VON DER, geb. Reichsgräfin von Medem, 1756-1833. L.A.S. Dresden 1.VII.1830. 2 S. gr.-<br />

8°. Mit Siegel (durch Öffnen zerbrochen) und Adresse (von fremder Hand). Etwas gebräunt.<br />

(CHF 350.00)<br />

Besorgter Brief an einen Studenten („Mein<br />

lieber Lengnick“) in Leipzig, wohl ein Kommilitone<br />

ihres Schützlings August Poppermann.<br />

„... Ich und die guten Eltern sind wegen August<br />

schmerzlich besorgt. Ist er krank? – ist ihm ein<br />

Unfall bei dem Aufruhr in Leipzig gescheen?<br />

mehrere Studierende haben an ihre angehörigen<br />

geschrieben, nur wir sind ohne Nachricht von<br />

August ... Schreiben Sie mir nur in wenigen<br />

Zeilen, ... ob er krank ist oder im Karzer sitzt. –<br />

Lesen Sie August diesen Brief vor. Nehmen Sie<br />

sich seiner auf alle Fälle an ... Verbergen Sie es<br />

uns nicht selbst wenn A. auch gefährlich krank<br />

ist; denn so leichtsinnig kann ich mir unseren<br />

August nicht denken, daß er ohne zureichenden<br />

Grund, uns so lange ohne Nachricht von sich<br />

lassen sollte ...“<br />

In der Nachschrift heißt es weiter: „Hat August<br />

vielleicht Händel gehabt? – ist er verwundet?<br />

so verschweigen Sie mir auch dies nicht,<br />

und geben auf alle Fälle August meinen Brief zu<br />

lesen, nur dann nicht wenn August so krank ist,<br />

daß er diesen Brief nicht ohne Gemüthsbewegung<br />

lesen kann.“<br />

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