I. Literatur
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319 MANN, GOLO, deutsch-schweizerischer Historiker und Schriftsteller, drittes der sechs Kinder Thomas<br />
Manns, 1909-1994. Eigenhändiges Manuskript (Fragment) in Französisch. Im Text datiert<br />
(Paris) 15.XII.1935. 2 Einzelblätter 4°, die Vorderseiten beschrieben; vorrastriertes Papier. Dazu: 1<br />
L.S. als Begleitbrief. Kilchberg 1.IX.1975 2 Einzelblätter gr.-8°, die Vorderseiten beschrieben. Mit gedrucktem<br />
Briefkopf. (CHF 800.00)<br />
Das Manuskript ist ein Fragment aus Golo Manns Tagebuch, das er einem Autographensammler als Geschenk<br />
überläßt. Im Begleitbrief geht er darauf ein: „…Ich kann mit der Hand überhaupt nicht mehr schreiben. Ich habe offenbar<br />
in der Grundschule nicht gut schreiben gelernt, konnte kaum je so schreiben, dass es für andere lesbar war, und<br />
jetzt kann ich es kaum auch noch für mich selber. Darum kann ich Ihre Bitte nicht erfüllen. Um aber doch etwas für Sie<br />
zu tun, schicke ich Ihnen zwei aufs Geratewohl herausgerissene Seiten aus einem Tagebuch, das ich in Vorzeiten führte,<br />
in den dreissiger Jahren als Junger Emigrant in Frankreich. Die beiden Seiten, beginnend mit dem 15.12.1935 enthalten<br />
zunächst ein langes Zitat aus der Histoire Socialiste de la Révolution Française von Jean Jaurès. Jaurès, selber Sozialist,<br />
kritisiert da Karl Marx, der die Tatsache, dass es damals in Deutschland nicht zu einer Revolution kam, zu einfach aus<br />
dem zurückgebliebenen Stand der deutschen Industrie erklärt. Unten auf der zweiten Seite, folgt dann ein Gedanke von<br />
mir, auf deutsch müsste es heissen: Das britische Reich, das so stark zur Zerstörung des Habsburgerreiches beigetragen<br />
hat, könnte eines Tages das gleiche Schicksal erfahren, und zwar noch zu meiner Zeit. …“<br />
Im November 1935 hatte Golo Mann, der Deutschland am 31. Mai 1933 verlassen hatte, ein halbjähriges Lektorat<br />
für deutsche Sprache und <strong>Literatur</strong> an der Universität in Rennes übernommen.<br />
Beiliegt eine große Portraitphotographie Golo Manns.<br />
320 MANN, HEINRICH, deutscher Romancier,<br />
der ältere Bruder Thomas Manns, 1871-1950. Eigenhändiges<br />
Albumblatt mit Unterschrift „Heinrich<br />
Mann“. Berlin 11.I.1928. 1 S. gr.-8°. Mit dreiseitigem<br />
Rotschnitt. (CHF 400.00)<br />
„Geehrtes Fräulein! / Ich warne Sie daher, mich wegen des Ringes<br />
fernerhin in irgend einer Weise zu belästigen, sonst müssten<br />
Sie allerdings gewärtigen, dass ich mein schonendes Verhalten<br />
aufgebe und Ihre unerlaubten Beziehungen zu mir<br />
publik mache. / Mit vollkommenster Hochachtung / Leon Stolzeneck<br />
...“<br />
321 MANN, HEINRICH, 1871-1950. L.A.S. Los Angeles 14.VI.1947. 1 Einzelblatt quer-4°, die Vorderseite<br />
beschrieben. Gelocht (mit geringem Buchstabenverlust). Schwache Spur von Buntstift (unterstrichenes<br />
Datum), etwas knittrig. (CHF 750.00)<br />
156<br />
Mann verhandelt mit einem Verleger die Konditionen für die Veröffentlichung von ‚Professor Unrat’ und ‚Der<br />
Untertan’ in verschiedenen Ländern des Ostblocks.<br />
„…Sie nennen mir das slovakische Angebot von 150 Dollars für Professor Unrat, 5000 Ex. mit Prozenten 7 ½ bis 10.<br />
Ich nehme an, die Anzahlung mit Check auf Amerika sogleich folgt.<br />
Für Man of Straw oder ‚Untertan’ bieten Sie noch keinen Preis. Sobald Sie einen kennen, bin ich bereit zu verhandeln;<br />
ebenso über andere Bücher in allen den erwähnten Ländern.