I. Literatur
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407 SARTRE, JEAN-PAUL, französischer Schriftsteller und Philosoph, Hauptvertreter des Existentialismus,<br />
1905-1980. L.A.S. (Paris) 26.XII.1967. 1 Einzelblatt folio, die Vorderseite beschrieben. Vorrastriertes<br />
Papier, mit dem zugehörigen, eigenhändig adressierten Couvert. (CHF 750.00)<br />
An den Schriftsteller Georges Michel (geb. 1926) in Paris, dem er für ein Weihnachtsgeschenk (ein Feuerzeug)<br />
dankt.<br />
„Merci pour le briquet: je le mets sur la table de Castor qui n’a jamais d’allumettes et me prend toujours les miennes; elle<br />
sera désormais sans excuses. C’est un bel objet, il me plait.<br />
Je vous souhaite une bonne année, avec du temps pour écrire et de la satisfaction de ce que vous écriviez…“<br />
Simone de Beauvoir erhielt ihren Spitznamen ‚Castor’ (Bieber), der auf ihren Arbeitseifer anspielt, während<br />
des Studiums von einem Mitstudenten.<br />
408<br />
Bettina in Muskau<br />
SCHEFER, LEOPOLD, 1784-1862. L.A.S. Muskau 20.IX.1833. 2 1/2 S. gr.-4°, eng beschrieben. Mit papiergedecktem<br />
Siegel und Adresse. Tinte leicht durchschlagend. (CHF 400.00)<br />
An K.G.Th. Winkler in Dresden, u.a. über die literarischen Arbeiten und Pläne seines Freundes und Gönners,<br />
des Fürsten Pückler, sowie über seinen eigenen Roman „Die Gräfin Ulfeld“ und die Novelle „Die<br />
Geschiedene“.<br />
„... Jetzt haben wir die Frau von Arnim (Clemens Brentanos Schwester) hier, die uns alle Abende ihre Data, besonders<br />
ihre Geständnisse an Goethe vorgelesen, der sie oft unter seinen Mantel (der Liebe) genommen! Sie wird ihm eine Denk<br />
Statue setzen, die sie selbst imaginirt hat ...“<br />
Beiliegend ein eigenhändiges Albumblatt mit Unterschrift, 1 S. gr.-4°; acht Verse „Aus dem Bhagavad Gita ... a.d.<br />
Sanscr. uebersetzt von / Leopold Schefer“.<br />
409 SCHEFFEL, JOSEPH VICTOR VON, 1826-1886. L.A.S. Karlsruhe 22.XII.1867. 3 S. gr.-8°. (CHF 300.00)<br />
An ein „hochverehrtes Fräulein“, wohl bei Übersendung seiner erst im nächsten Jahr erschienenen Novelle „Juniperus“.<br />
Er hoffe, „... daß Ihnen das Werk einige freudige Stündlein bereiten soll, u. erbitte mir als Gegengabe ein ausführliches<br />
schriftliches Urtheil ... Aber Nichts von Compliment oder Lobspruch, sondern einfach vom fühlenden Herzen aus<br />
gesprochen, denn nur auf diese Art kann ein Autor eigentlich erfahren, ob es seinen Zweck, zu unterhalten und zu<br />
belehren, erreicht oder nicht: Und was Sie daran auszusetzen haben, bitte ich vor Allem, u. motivirt, mir mitzutheilen,<br />
denn ich muß immer wieder lernen, für die neuen Werke ...<br />
Im Hause Scheffel zu Carlsruhe ists zur Zeit sehr einsam da die gnädige Frau“ (Caroline von Malsen) „in ihrer<br />
Trauerzeit vorzieht bei einer Großmama in Oestreich sich zu verbergen. So hab ich nicht einmal das süsse Lächeln meines<br />
Herrn Sohnes zur Winterfreude u. bin wahrhaft zum Studiren gezwungen ...“ – Bereits bei der Geburt seines Sohnes<br />
Victor im Mai des Jahres war Scheffels Ehe zerrüttet; das Ehepaar begann, ein getrenntes Leben zu führen.<br />
Beiliegend ein eigenhändiger „Gedenkspruch“ mit Unterschrift (Karlsruhe 1882, 1 S. kl.-4°); „Mäuse, die Uns das<br />
Brod zernagen, / U. Sammler die nach Schriftproben jagen – / Beide bringen uns grosse Plagen.“)<br />
410 SCHEFFEL, JOSEPH VICTOR VON, 1826-1886. L.A.S. Karlsruhe 15.XII.1870. 1 S. gr.-8°. Mit geprägtem<br />
Briefkopf. Mit Umschlag (Briefmarke ausgeschnitten). (CHF 200.00)<br />
An den Komponisten Adolf Jensen (1837-1879) in Graz, dem er für die „Lieder des Gaudeamus mit Ihrer Composition“<br />
dankt.<br />
„... Ich vertraue, daß sie in diesen Gesangsweisen neue Erfolge erringen u. auch Ihnen, die Sie in der Einsamkeit u. leider<br />
mit angegriffener Gesundheit sich damit heitere Eindrücke u. Stimmungen zu schaffen verstanden, durch Aufnahme<br />
in den Sängerkreisen neue Anerkennung erwerben. Sobald ich die richtigen musicalischen Freunde beisammen habe,<br />
werde ich mich Ihrer Compositionen im Einzelnen erfreuen u. Ihnen gelegentlich Weiteres berichten ...“<br />
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