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I. Literatur

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482 WEDEKIND, FRANK, 1864-1918. Eigenhändiges Albumblatt mit Unterschrift. 1 Einzelblatt quer-8°<br />

(Postkarte), die Vorderseite beschrieben. (CHF 300.00)<br />

Die letzten zwei Zeilen aus dem Gedicht ‚Der Zoologe von Berlin’ aus der Sammlung ‚Herbst’.<br />

„Denn es schlummert in den meisten Tieren<br />

Eine Majestätsbeleidigung“.<br />

483 WEINHEBER, JOSEF, 1892-1945 (Selbstmord). L.A.S. O.O.u.D. (nach 1931). 1 S. quer-4° (oben beschnitten).<br />

(CHF 500.00)<br />

Wohl an einen Redakteur, eine Veröffentlichung betreffend.<br />

„... Dieser Artikel ... wurde 1931 geschrieben. Was darin gesagt ist, muss so stehen bleiben wie es steht. Sie haben blos<br />

das Entstehungsdatum 1931 anzufügen. Ich gebe Ihnen die Erlaubnis zum Druck gegen ein Honorar von 30 RM. Durch<br />

welche Macht sollten meine damaligen Äusserungen, die 100% richtig waren, Gefahr laufen, gestrichen zu werden?<br />

Durch Ihren Verleger? Wenn der Artikel nicht so erscheint, wie ich ihn geschrieben habe, dann müssen Sie ihn ganz<br />

kassieren. Heil Hitler! ...“<br />

Beiliegend eine L.A.S. von Karl Heinrich Waggerl (Salzburg o.D., mit Umschlag); an einen Autographensammler.<br />

„wenigstens fehlt der public spirit“<br />

484 WEISSE, CHRISTIAN FELIX, 1726-1804. L.A.S. Leipzig 18.VIII.1769. 3 S. 4°. Mit Siegelrest und Adresse.<br />

Leicht gebräunt. (CHF 1’200.00)<br />

232<br />

An den Maler und Gemmensammler Philipp Daniel Lippert in Dresden, „Professeur de l’Antiquité de l’Academie<br />

de Peinture & de Sculpture de & à Dresde“.<br />

„... Wie sehr freue ich mich, daß Sie immer noch mit solchem Eifer für das Publikum arbeiten, und sich [durch] den Undank<br />

desselben nicht abhalten laßen: es kömmt doch eine Zeit, und wenn es auch erst nach dem Tode ist, daß Verdienste<br />

erkannt und gepriesen werden. Freylich möchte man immer noch fragen, ob es unter uns deutschen auch ein Publikum<br />

gäbe, wenigstens fehlt der public spirit gewiß, auf den sich die Engelländer immer so viel zu gute thun können. Unsere<br />

Großen wenden zu viel auf Ihre Vergnügungen, oder auf ihre Soldaten: den Gelehrten fehlt es an Geschmack oder an<br />

Kräfften, und die Künstler sind größtentheils zu faul, sich ihrem gewöhnlichen Schlendrian zu entreißen, und neue<br />

Wege, durch eine bessere Kenntniß des Alterthums zu suchen. Indessen glaube ich doch, daß Sie durch Ihre Dactyliotheck“<br />

(Lipperts 1755 erstmals auf Latein erschienene Gemmenkunde, die er 1767 und 1768 ins Deutsche übersetzt<br />

hatte) „unvermerkt viele auf andre Gedanken gebracht ... haben ... Allerdings werden wir noch lange Ursache<br />

haben, den ehrlichen Winkelmann zu beweinen“ (ihr gemeinsamer Freund Winckelmann war im Juni des Vorjahres<br />

in Triest ermordet worden). – „Bey den meisten, die ihm itzt nachäffen, ist ein affectirter Enthusiasmus, der<br />

einem wahren Kenner, wie Sie sind, ordentlich kindisch und lächerlich vorkommen muß. Wie wohl haben Sie gethan, das<br />

Sie Sich nicht in die kritischen Zänkereyen unserer jungen Antiquarien gemenget haben ... Ich habe mir Ihr Beyspiel zum<br />

Muster genommen und so viel man sich auch Mühe gegeben, mich oder meine Bibliothek mit in Streit zu flechten, so<br />

habe ich doch alles vermieden, und werde meinen Gang fortgehen ohne auf die eine oder die andere Seite zu sehen ...“

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