I. Literatur
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vraie poésie sur l’éternelle et tragique histoire du Couple, je l’ai aimé comme vos livres précédents, avec passion et gratitude.<br />
Car sur presque tous les points vous me paraissez soutenir ce qui est mon humble vérité: et vous enseignez à la<br />
femme ce qu’il me semble qu’elle a besoin d’apprendre, et vous savez toute la douloureuse stupidité du mâle …“<br />
Aurélie De Faucamberge schrieb unter verschiedenen Pseudonymen gefühlvolle Romane; ‚Le Couple’ kam<br />
1911 heraus. Ihre Romane sind heute weitgehend vergessen; sie führte seinerzeit an der Rue de Printemps<br />
einen viel frequentierten Salon.<br />
395 ROTH, EUGEN, 1895-1976. Eigenhändiges Gedicht. 1 S. quer-8° (Oberhälfte eines Gr.-8°-Blattes). Kariertes<br />
Papier. – Auf der Rückseite ein eigenhändiges Billett mit Unterschrift, o.O.u.D., 1 S. quer-8°.<br />
(CHF 200.00)<br />
„Der Humorist, meist selbst nicht heiter,<br />
Gibt Frohsinn nur an andre weiter.<br />
Die Wissenschaft, die selten irrt,<br />
Heisst sowas einen Zwischenwirt.“<br />
Darunter der Beginn des Gedichts „Zuversicht“ („Am Abend sieht man manchen Kranken / Gewaltig Medizinen<br />
tanken“).<br />
Das Begleitbillett an einen Autographensammler: „... ich hoffe, mit diesem Original Ihren Wunsch erfüllt zu haben<br />
– im Allgemeinen gebe ich keine Manuskripte aus der Hand, ich habe zu viele schlechte Erfahrungen gemacht ...“<br />
396 ROTH, EUGEN, 1895-1976. Eigenhändiges Albumblatt mit Unterschrift „ER“ auf der Rückseite einer<br />
signierten Portraitphotographie (Druck). 1/2 S. 8°. (CHF 200.00)<br />
„Ein Glück, dass Leser-Millionen<br />
Mit derlei Wünschen mich verschonen,<br />
weil mir sonst nur der Ausweg bliebe,<br />
Dass Tag und Nacht ich für sie schriebe“.<br />
Die Schwarzweiß-Aufnahme zeigt Roth an seinem mit Papieren überhäuften Schreibtisch.<br />
Beiliegend ein zweites eigenhändiges Albumblatt mit Unterschrift: „Was ist gar vieler Menschen Traum? / Die<br />
Rentenfrucht am Leidensbaum! / Eugen Roth“.<br />
„Ich bin auch ein Klugscheißer. Aber ich verberge es.»<br />
397 ROTH, JOSEPH, österreichischer Schriftsteller und Journalist, 1894-1939. L.A.S. „Ihr alter Joseph Roth“.<br />
Frankfurt a. M. „Englischer Hof“ 14.X.1932. 1 Einzelblatt folio, die Vorderseite beschrieben. Mit dem<br />
(durchgestrichenem) Briefkopf ‚Hotel Schwanen Rapperswil’. Faltenrisse, leicht fleckig.<br />
(CHF 6’000.00)<br />
192<br />
Großartiger Brief an Hans Natonek (1892-1963), mit einer eingehenden Kritik an dessen neuem Roman ‚Kinder<br />
einer Stadt’. Roth gibt seinem Freund handfeste Ratschläge und verteilt dabei auch Hiebe gegen Schriftstellerkollegen,<br />
etwa Thomas Mann. Erwähnt seinen „Hiob“.<br />
„…Ich will versuchen, Ihnen meinen Eindruck von Ihrem neuen Buch zu sagen. Zuvörderst das mangelhafte:<br />
1.) Es liegt bereits in der Anlage. Sie haben zwei Themata ineinander geschlungen, von denen jedes einen mehrbändigen<br />
Roman auszufüllen hätte: a.) Kinder einer Stadt – b.) der vom Haß verfluchte und wieder geheilte Unhold.<br />
Dieser ist eine wahrhaftige Shakespeare-Figur. Neben ihm hätten die andern so quantitativ klein erscheinen müssen, wie<br />
sie es, ihrer Substanz nach sind … In der (stofflichen) Beschränkung zeigt sich der Meister, Sie begehen einen eminent<br />
deutschen Fehler, einen, an dem ganz Große in Deutschland gescheitert sind – auch Goethe im Faust – wenn es nicht lächerlich<br />
wäre, diesem Herrn ein Scheitern zuzumuten. – Sie haben einfach zu viel hineingepackt. Die Geschichte Dowidals<br />
allein erzählt, ganz detailliert, Phase für Phase, hätte genügt, verstehen Sie? So etwa, ein ganzes ‘Kaltes’, wie z. B.<br />
‘Hiob’ von mir ein ‘Warmes’ ist … Sie haben aus einem unerhört metaphysischen Stoff eine reale Geschichte gemacht.<br />
2.) ... Sie würzen zu sehr. Sie versalzen die Suppe, Sie teilen dem Leser mit, Sie verraten ihm das, was sich in Ihrer gehirnlichen<br />
Werkstatt abspielt. Sie kommentieren nicht nur dort, wo Sie aus äußerlich bedingter Flüchtigkeit nicht ganz