I. Literatur
I. Literatur
I. Literatur
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
zumindest Ausnahmen geben müsse : „Ce n’est pas qu’il ne s’en puisse trouver quelcune tellement exempte de ces<br />
défauts, qu’elle pourrait y être admises…“.<br />
Madame Dupin unterhielt einen einflussreichen Salon, den neben Rousseau auch Voltaire, Montesquieu und<br />
Buffon frequentierten. Rousseau setzte Louise Dupin und ihren beiden Schwestern in seinen „Confessions“<br />
ein literarisches Denkmal.<br />
„wie ich mir eines solchen Unverstands auch bis dato nicht bewußt bin“<br />
400 RÜCKERT, FRIEDRICH, 1788-1866. L.A.S. Neuseß 23.XII.1858. 1 S. 8°. Leicht fleckig. Am linken Rand<br />
zwei kleine Nadellöcher. (CHF 2’000.00)<br />
An den Advokaten M. Heimendinger in Karlsruhe, der in einem (beiliegenden) Brief an Rückert das Wort „Judengottesacker“<br />
in dessen Gedicht „Nächtlicher Gang“ als ihn schmerzlich berührend beanstandet hatte.<br />
„... Es thut mir herzlich leid, daß ein wildes Jugendgedicht von mir Ihnen so ernstliche Bedenken und so unangenehme<br />
Empfindungen verursachen konnte. Wenn ich mich, soweit es dem zahmen Alter möglich ist, in jene wilde Stimmung<br />
zurückdenke, so hatte die sinnliche Lust auf jenem nächtlichen Gange gegen beßre Mahnungen u. Warnungsstimmen<br />
zu kämpfen, die, aus dem Innern kommend, von der Phantasie grell in die äußre Umgebung versezt wurden. Wäre dort<br />
rechts am Berg herab, statt eines Judengottesacker, der eben wirklich da lag, ein Christengottesacker gelegen gewesen, so<br />
würde der aufgeregte Wandrer auch dort wol Flämmchen auf den Gräbern hüpfen gesehn, u. einen Uhu den anderen<br />
schimpfen gehört haben. Von einer Feindseligkeit gegen irgend eine Glaubensgenossenschaft war natürlich dabei nichts<br />
im Spiel, wie ich mir eines solchen Unverstands auch bis dato nicht bewußt bin ...“<br />
401 RÜCKERT, FRIEDRICH, 1788-1866. Eigenhändiges Gedicht. 1 1/2 S. quer-8°. Leicht gebräunt.<br />
(CHF 1’200.00)<br />
„Du sagst: ‘Nicht übel ist der Garten deiner Wahl,<br />
Doch mittendurch der Weg, der Weg ist gar zu schmal.<br />
Du scheinst am liebsten nur mit dir allein zu sein,<br />
Es haben zwei nicht Raum, eins an des andern Seiten.<br />
Mitnichten nur allein! es geht sich wohl zu zwein,<br />
Freund mit dem Freunde, wo sich Arm in Arm schlingt ein ...“<br />
Es folgen fünf weitere Strophen.<br />
Beiliegend ein eigenhändiges Albumblatt mit Unterschrift (Neuseß 1861); „Wer sich der Einsamkeit ergibt, / O<br />
der ist bald allein / Göthe“.<br />
195