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I. Literatur

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Welt der <strong>Literatur</strong> u. Geschäfte zurückgekehrt bin, so haben doch Sie und einige andere Freunde mich erfreut u. mir gezeigt<br />

dass im Notfall da u. dort Mitleid u. Liebe u. Trostbereitschaft vorhanden ist, soweit eben Menschen das einander<br />

geben können. Und das ist freilich immer eine gute, beschämend schöne Erfahrung…<br />

Die paar Tage des Dämmerns u. Vergessens u. Ergebenseins waren das Beste an diesem Erlebnis, das ich übrigens nicht<br />

zu den schlimmsten zähle. Die wirklich bösen Sachen geschehen uns ja ohne Wissen u. Handeln…“<br />

Da Hesse in seinem Brief nur zwei Kinder erwähnt, kann eine Datierung zwischen 1909 und 1911 in Betracht<br />

gezogen werden – Hesses zweiter Sohn Heiner kam 1909, der dritte Sohn Martin 1911 zur Welt.<br />

Die Portraitpostkarte mit dem eigenhändigen Zusatz „Herzliche Grüsse / H. Hesse“. Die eine Photographie<br />

zeigt Hesse mit Strohhut beim Aufbinden von Tomaten, die andere den Achtzigjährigen. Die lithographierte<br />

Kohlezeichnung zeigt ein Brustbild des Dichters, das Bild ist signiert.<br />

An Separat-, Privat- und Nachdrucken liegen vor: Eine Bücherei für Kriegsgefangene; Ein Stück Tagebuch; Beschreibung<br />

einer Landschaft; Ein Stück Tagebuch; Traumtheater (mit einem signierten Couvert); Der Bettler;<br />

Rückblick. Ein Fragment aus der Zeit um 1937 (nicht bei Mileck); Begegnungen mit Vergangenem (mit eigenhändigem<br />

Gruß und Initialen am Kopf); Dank für die Briefe und Glückwünsche zum 2. Juli 1952; Geburtstag,<br />

Ein Rundbrief von Hermann Hesse (mit eigenhändigem Gruß in Bleistift; Zum 75. Geburtstag von Hermann<br />

Hesse (nicht bei Mileck); Ein paar Leserbriefe (nicht bei Mileck); Das Lied von Abels Tod (mit eigenhändigem<br />

Gruß); Das letzte Gedicht von Hermann Hesse.<br />

Die beiden maschinegeschriebenen Blätter sind „Musik von Schumann“ und „Hermann Hesse über den<br />

‚Peter Camenzind’ ... Gruß an die französischen Studenten zum Thema der diesjährigen Agregation“. Karbonkopie<br />

des Artikels, der am 4.VIII.1951 in der Neue Zürcher Zeitung erschien.<br />

Die bewegenden Briefe von Ninon Hesse sind nach Hesses Tod geschrieben, Montagnola 26.IX.1962-12.V.1964;<br />

sie beschreiben beredt ihren Schmerz, ihren Alltag und die Bemühungen um das Schicksal des Nachlasses: „...<br />

Sie fragten ob ich in Montagnola bleibe – ja, ich kann bleiben, die Erben von Dr. H.C. Bodmer, der das Haus meinem Mann<br />

‚für Lebenszeit’ zur Verfügung stellte, haben es mir angeboten und ich habe es angenommen. Es ist viel zu groß für mich,<br />

aber vorläufig bis ich den literarischen Nachlaß untergebracht haben werde – in einer Bibliothek, oder einem Archiv – muß<br />

alles so bleiben wie es ist. Und so bin ich froh, das Haus zu haben – hier ist er überall gegenwärtig …“<br />

Beilagen: 2 L.A.S. von Lotte Wesdehlen-Abeken (4. & 16.X.1955) an Hesse.<br />

240 HESSE, HERMANN, 1877-1962. 12 maschinegeschriebene Gedichte, auf dem Titelblatt bezeichnet<br />

„Landschaften“ und mit eigenhändiger Grußformel und Unterschrift „H. Hesse“ in Tinte auf dem<br />

Titel. [Ca. 1911]. 8°, 8 Bl., davon Titelblatt und 12 Seiten mit Schreibmaschine in Rot (Titel) und<br />

Schwarz beschrieben. Etwas stockfleckig. Mit Seidenband geheftet, mit einem aparten Marmorpapierumschlag<br />

(Deckel zertrennt und lädiert). (CHF 1’200.00)<br />

Hübsche, von Hesse wohl selbst broschierte Zusammenstellung von 12 Gedichten. Der eigenhändige Eintrag auf<br />

dem Titelblatt lautet: „Mit Grüssen / von Ihrem / H. Hesse“. Die Sammlung enthält die Gedichte „Spaziergang“,<br />

„Schlimme Zeit“, „Windiger Tag im Juni“, „Eine stille Stunde lang“, „Frühling“, „Berge in der Nacht“, „Abend im<br />

Februar“, „Nachtlager“, „Gewitternacht im August“, „Mittag im September“, „Herbst“ und „Sommernacht“<br />

Die Gedichte sind in den Jahren 1902-1910 entstanden und erschienen mit Ausnahme von „Nachtlager“ 1911<br />

in der Sammlung „Unterwegs“.<br />

241<br />

„ich stehe hungernd von den üppigsten Tafeln auf“<br />

HESSE, HERMANN, 1877-1962. L.A.S. „H. Hesse“. Luzern 18.V.1916. 1 Doppelblatt gr.-8°, 3 Seiten in<br />

Bleistift beschrieben. Briefkopf de ‚Kurhaus Sonn-Matt’. Etwas stockfleckig. (CHF 1’200.00)<br />

116<br />

An seinen Freund [Walter Schädelin], geschrieben in einer schwierigen Phase von Hesses Leben: 1916 verstarb<br />

Hesses Vater, sein Sohn Martin erkrankte an Hirnhautentzündung und bei seiner Frau Maria Bernoulli zeigten<br />

sich erste Anzeichen der Schizophrenie. Schädelin (1873-1953) war Forstwissenschafter, hegte aber auch<br />

literarische Interessen; 1905 erschien ein erster Gedichtband. Mit Hesse verband ihn eine lebenslange Freundschaft.<br />

„…der heilige Vinzenz hat Recht u. ist ein liebes, feines u. heiteres Gebilde, an dem man Freude hat. Der Durigo“ – die<br />

ungarische, in Zürich lebende Sängerin Ilona Durigo (1881-1943) – „habe ich deine Grüße u. andern Schwingungen<br />

nach Möglichkeit weitergegeben, es war ein schöner Abend mit ihr, es fehlte nichts als Schöck am Flügel.“ – der

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