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I. Literatur

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hig gewesen wäre den la Roche hier zu verlassen – aber da Er wohl nach Frankfurt gieng – u. mir Spaa u. Holland auf 6<br />

wochen erlaubt hatte weil ich doch nicht bey ihm gewesen sondern hier geblieben wäre – so bat ich die 6 wochen mit in<br />

Engeland zu seyn – der Himmel vergebe denen die daß Hertz deß La Roche beunruhigten und mir unrecht thun ... Solte<br />

Frau v. Erthal gegen mich sprechen – die so heiß mich liebte Eißkalt wurde – warum? ... sie ist Schwester deß edelsten<br />

Manns – aber nicht Edel – – – – wie Er –<br />

Keiner meiner Freunde soll eine solche Reiße mit ihr machen – thun was ich that – und erfahren was ich erfuhr ...<br />

Gott sey Zeuge daß ich wahr bin so sehr als ich Leide – u. ich Leide viel – recht viel ...“<br />

Im Dezember 1786 folgte sie widerstrebend ihrem kränklichen Ehemann Georg Michael Frank v. La Roche<br />

nach Offenbach.<br />

„Sie, und Clemens“<br />

301 LA ROCHE, SOPHIE VON, 1730-1807. L.A.S. Offenbach 22.VII.1805. 2 S. 8°. Minimal fleckig.<br />

(CHF 1’800.00)<br />

An die Schriftstellerin Sophie Mereau in Heidelberg, die seit 1803 in zweiter Ehe mit ihrem Enkel Clemens<br />

Brentano verheiratet war. – Das Ehepaar hatte soeben ein Kind nach der Geburt verloren.<br />

„Ich ... hätte wohl gewünscht, daß Sie nur einen von zwey urenkel hätten zeigen können[,] wie mich gefreut haben würde,<br />

Ihnen meinen Sohn Franz“ (gest. 1791) „vorzustellen – aber oft muß man sich sagen – Klopstok hat recht – das glük der<br />

besten menschen – besteht in Resignation, und in entbehren –<br />

Daß Sie sich in allen fällen, würden zu<br />

fasen wissen, bin überzeugt, wie von Ihrer<br />

liebenswürdigkeit – der himmel erhalte sie<br />

so – – der herzliche gruß von Clemens –<br />

freute mich – möge er nie eine seiner freuden<br />

so lang erwarten – so lang zu wünschen<br />

haben – ich weiß kein volkslied[,] aber<br />

die volks Comedie – die Schöpfung von<br />

einem Bernhardiner Mönch in Sch[w]aben,<br />

will [sie] wenn er sie nicht schon kent – für<br />

ihn aus dem manuskript copiren lassen ...<br />

Nehmen Sie liebe Frau! dieße blätter von<br />

mir an – der bramine, ist von einer Schülerinn<br />

des Clemens, aber die art wie ich ihn<br />

bekam ganz wahr“ (gemeint ist die „Geschichte<br />

eines Braminen“ von Caroline<br />

von Günderrode, die in Sophie von La<br />

Roches „Herbsttagen“ abgedruckt<br />

wurde).<br />

„diesen augenblik, den es [ist] zehn uhr,<br />

wird Loulou mit H[errn] Jordis getraut –<br />

daß Schiksal mache sie glüklich, wie ich<br />

wünsche daß Sie, und Clemens, es seyn<br />

mögen – Herr von Arnim dem mich empfehle,<br />

wird mit mir glauben – wenn zufriedenheit<br />

– mit dem maaß Schönheit der<br />

natur, im verhältnis ware, so hätte heidelberg,<br />

die glüklichsten menschen, amen ...“<br />

Clemens Brentano und Achim von<br />

Arnim, der ein Jahr zuvor von einer Bildungsreise<br />

durch Europa zurückgekehrt<br />

war, hatten mit der Materialsammlung<br />

zu „Des Knaben<br />

Wunderhorn“ begonnen. Sophie Mereau<br />

starb im selben Jahr im Kindbett.<br />

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