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I. Literatur

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tung vernommen werden wird. Der hiesige politische Club, welcher eben versammelt war, beschloß sofort eine Gegenerklärung<br />

an das Hannoversche Ministerium. Das Schreiben wurde heute in einer Volksversammlung vorgetragen, einstimmig<br />

angenommen und von vielen hundert Bürgern u. Bauern unterzeichnet. Es lautet:<br />

‘Der deutsche Reichsverweser ist erwählt. Mit einstimmigem Jubel haben wir dieses wichtige Ereigniß begrüßt, denn wir<br />

sehen darin den ersten Schritt zur Verwirklichung der deutschen Einheit u. der Hoffnung auf eine bessere Zukunft für<br />

das ganze Vaterland. – Um so schmerzhafter hat uns die Erklärung berührt, welche das Ministerium Namens Sr. Majestät<br />

am 8. Juli den Kammern gegeben hat. Wir erkennen darin eine gefährliche Mißachtung der öffentlichen Meinung,<br />

die so laut und unverholen und überall bereits gegen eine ministerielle Erklärung in Bezug auf die Reichsversammlung<br />

sich ausgesprochen hat, wir erkennen darin eine Verleugnung der Souveränität der deutschen Reichsversammlung zu<br />

Frankfurt, wir erkennen darin ein sonderbündlerisches Streben, das niemals Deutschland zu Macht und Größe gelangen<br />

lassen will, wir erkennen darin eine undeutsche Gesinnung, die nur gesühnt werden kann durch den sofortigen<br />

Rücktritt eines Ministeriums, welches das Vertrauen des Landes längst verloren hat und durch sein längeres Bestehen<br />

das Hannoversche Volk in den Augen des deutschen Vaterlandes mit Recht verdächtigt ... wir wollen die Einheit und die<br />

Freiheit und die Wohlfahrt Deutschlands, aber keine Zerspaltung, keine Sonderinteressen, keinen Sonderbund.’“<br />

251 HOFFMANN VON FALLERSLEBEN, AUGUST HEINRICH, 1798-1874. Eigenhändiges Gedicht mit Unterschrift.<br />

„Hoffmann von Fallersleben“. (1849.) 1 1/2 S. kl.-8°. Grünes Papier. (CHF 750.00)<br />

„Winterlied“ (Titel geändert aus „Michels Abendlied im Belagerungszustande 1849 / Melodie: Es blüht eine schöne<br />

Blume“).<br />

„Es war einmal ein Frühling,<br />

So schön, so wunderbar,<br />

Wie er so schön noch niemals<br />

Der Welt erschienen war.<br />

Der Baum der Freiheit blühte<br />

In Pracht und Herrlichkeit:<br />

Es war für uns gekommen<br />

Die neue schön’re Zeit.<br />

Da schlug voll Freud’ u. Hoffnung<br />

Gar froh das deutsche Herz;<br />

Begeistert riefen alle:<br />

Willkommen, schöner März! –<br />

Ihr hoffnungsreichen Blüthen,<br />

Wie waret ihr so taub!<br />

Wie waret ihr so taub!<br />

Du Feuer der Begeistrung,<br />

Wie bist du Asch’ und Staub!“<br />

Es folgt eine weitere Strophe. – Mit Korrekturen von fremder<br />

Hand.<br />

252 HOFFMANN VON FALLERSLEBEN, AUGUST HEINRICH, 1798-1874. Eigenhändiges Gedicht mit Unterschrift<br />

„HvF“ und Brüssel 22.V.1856. 1 1/2 S. 8°. Mit umlaufendem Goldschnitt. Schwach fingerfleckig.<br />

(CHF 600.00)<br />

120<br />

„Einem jungen Dichter ins Stammbuch.“ – Beginnt und schließt:<br />

„Wer in allen Sachen nach Maß sucht,<br />

Wer allem Lachen und Spaß flucht,<br />

Sich an keinem Witz freut,<br />

Sich vor jedem Blitz scheut,<br />

...<br />

Will der sich des Dichtens unterwinden,<br />

So soll man ihn auf den Pegasus binden,<br />

Und hinter ihm blasen Hüons Horn,

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