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I. Literatur

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371 REINICK, ROBERT, 1805-1852. Eigenhändiges<br />

Gedichtmanuskript, betitelt „Des<br />

neuen Jahres Morgengruß.“. 4 1/3 S. 4°.<br />

Leicht gebräunt. (CHF 300.00)<br />

„Der Morgen kommt und kommt nicht her!<br />

Da schläft noch Alles rings umher,<br />

Ich weck’ sie nicht, so lang ich kann,<br />

Ich schau derweil die Gegend an.<br />

Ihr Wolken macht mir keine Streich’!<br />

Der Mond scheint ohne das so bleich ...“<br />

Es folgen 14 weitere, zum Teil stark überarbeitete<br />

Strophen.<br />

Am Unterrand ein eigenhändiger Zusatz seiner<br />

Frau Maria (Dresden 1857): „Dieses Gedicht ist<br />

von Robert Reinick, nach J.P. Hebel, aus dem Allemannischen<br />

übertragen und eigenhändig geschrieben.“<br />

372 REMARQUE, ERICH MARIA (eig. Erich Paul Remark), einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller<br />

des 20. Jhs., 1898-1970. L.A.S. „Boni“. O.O.u.D. [vor 1957?]. 1 Einzelblatt folio, die Vorderseite<br />

beschrieben. Luftpostpapier. Schwach fleckig, kurzer Einriss im Oberrand. (CHF 450.00)<br />

An seine Freundin Bettina Hoenig in New York über seine Arbeit, über sein Verhältnis zu seiner Frau, seine<br />

Reisepläne:<br />

„… Ich hoffe, es geht dir gut u. der Mehlwurm ist im Mehlwurmkasten, wohin er gehört, und treibt nicht ein erneutes<br />

Unwesen in deinem Kopf. Es ist ja erstaunlich, was Fachleute wie wir, in der Beziehung fähig sind zu leisten.<br />

Der Vogel war in Europa u. muß jetzt wieder in N.Y. sein. Er hat nichts von sich hören lassen, – wahrscheinlich weil er<br />

sich nicht einem erneuten Nein aussetzen wollte, – u. auch wohl, weil er dann doch hätte Farbe bekennen müssen, was<br />

er eigentlich will, – u. das will er sicher auch nicht…<br />

Ich arbeite hier, trinke ab u. zu, habe ganz nette Gesellschaft, hatte sehr gute: eine Psychoanalytikerin, Karen Horney,<br />

Mutter der Schauspielerin, die in N.Y. lebt, hier in den Ferien war. Ein Buch von ihr hat mir plötzlich mich u. den Vogel<br />

als ziemlich klare neurotische Fälle gezeigt u. ich werde es noch einmal richtig durchstudieren … Sehr, sehr gut u. wichtig<br />

für uns, um uns klar zu werden u. uns zu helfen. Mir, glaube ich, hat es sehr genutzt. Ich habe plötzlich die Aussichtslosigkeit<br />

meines Verhältnisses zum Vogel gesehen. Und ich bin dabei mich selbst ‚umzukrempeln’, aus den Neurosen<br />

rauszuwachsen wie das genannt wird…<br />

Zwei Postkarten an dich sind zurückgekommen – ich Esel hatte sie an die 92nd street adressiert im Suff –“<br />

Mit „Vogel“ ist Remarques erste und zweite Frau gemeint, die Schauspielerin Jutta Ilse Zambona, mit der er<br />

1925-1930 und 1938-1957 verheiratet war. Remarque lebte ab 1939 in den USA, 1947 erlangte er die amerikanische<br />

Staatsbürgerschaft.<br />

373 RICHTER, JEAN PAUL FRIEDRICH, 1763-1825. L.A.S. „Richter“. Bayreuth 29.XI.1807. 1 Doppelblatt kl.-4°,<br />

davon drei Seiten beschrieben. Leicht braunfleckig. (CHF 2’400.00)<br />

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