I. Literatur
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149 – GOETHE, WOLFGANG MAXIMILIAN FREIHERR VON, 1820-1883. L.A.S. Wien 5.XII.1860. 3 S. gr.-4°. Faltenbrüche<br />
und Papierrisse zum Teil ausgebessert. (CHF 300.00)<br />
An einen Mathematiker in Jena, dem er u.a. für „die Nachrichten über die schöne umfassende Thätigkeit der Mathematischen<br />
Gesellschaft“ dankt.<br />
„... Wäre ich nur noch so in solche Dinge eingeweiht, wie ich wünschte, dann würde ich auch Bartholomäi’s“ (wohl der<br />
Mathematiker und Philosoph Friedrich B., 1817-1878) „Vorlesungen über Philosophie der Mathematik besser haben<br />
folgen können ... ich ... bin jedoch den Grundlagen seines Werkes durch Leben und Studien jetzt so ferngerückt, daß ich<br />
mich eigentlich außer Stande fühlte seinen Gedankengang ... in mich aufnehmen zu können ...“ – Erwähnt seinen älteren<br />
Bruder, den Komponisten Walther von Goethe.<br />
150 –GOETHE, WOLFGANG MAXIMILIAN FREIHERR VON, 1820-1883. L.A.S. Wien 17.II.1871. 1 Doppelblatt<br />
8°, 3 Seiten beschrieben. (CHF 350.00)<br />
An einen „Geheimenhofrath“: „…Ich hatte gehofft, Ihnen bald im neuen Jahre persönlich meinen ergebensten Dank für<br />
Ihren gütigen ärztlichen Beistand im verflossenen aussprechen zu können, ein längeres Unwohlsein aber, welches bei so<br />
strengem Winter mir das Reisen verbot, hat mich hier zurückgehalten und ich will nun nicht länger zögern, durch diese<br />
Zeilen das Versäumte nachzuholen. In nicht zu langer Zeit hoffe ich nun nach Thüringen zurückkehren zu können und<br />
werde mir dann erlauben, Ihnen über meinen gegenwärtigen Gesundheitszustand Bericht zu erstatten. Ihrer geehrten<br />
Frau Gemahlin sowie Herrn und Frau Geheimhofrath Fischer bitte ich mich den gelegentlichst zu empfehlen. …“<br />
151 – GOETHE, ALMA VON, die jung verstorbene Enkelin des Dichters, 1827-1844. L.A.S. „Deine Enkelin<br />
Alma“. (Wien, Frühjahr 1843.) 3/4 S. gr.-8°. Mit einer 1 1/4seitigen Nachschrift ihrer Mutter Ottilie.<br />
Dünnes Papier, Tinte durchschlagend; durch Tintenfraß beschädigt (Text- und Buchstabenverlust,<br />
restaurierungsbedürftig). (CHF 2’500.00)<br />
82<br />
Reizender Jugendbrief an ihre Großmutter Henriette von<br />
Pogwisch in Berlin.<br />
„Liebe Ammama.<br />
Obgleich ich mich sehr gefreut habe über Deinen Brief so war ich<br />
doch etwaß böse das Du gedacht hast es hätte mir Ueberwindung<br />
gekostet. Ich würde mir gewiß sehr in Berlin gefallen. Hugi [?]<br />
ist recht ungenügsam ich kann ihr aber nicht helfen da ich jetzt<br />
zu viel mit der Lotterie zu thun habe zu welcher ich 100 Loose<br />
unterzubringen habe, ich habe aber schon 73 untergebracht muß<br />
aber auch 20 Gewinne zusammenbetteln und habe leider erst 14.<br />
Sage bitte an Tante Bertha sie könne mir auch ein Loos abnehmen.<br />
Das Loos kostet 5 Sgr. ... Die Zeichnung die ich Dir versprochen<br />
ist schon fertig und harrt Deiner sehnsüchtig wie /<br />
Deine Enkelin“.<br />
Briefe Alma von Goethes sind von größter Seltenheit.<br />
Außer diesem sind uns in Antiquariatskatalogen nur zwei<br />
Briefe, ebenfalls an Henriette von Pogwisch, bekannt geworden.<br />
Aus Ottilies Nachschrift: „... An Fremden fehlt es nicht, und<br />
man könnte alle Tage Gesellschaft haben ... Heute Abend kömmt<br />
... eine Russin, die eine kluge angenehme Frau zu sein scheint; sie<br />
... ist eine große Freundin von Liszt ...“ (Caroline Prinzessin<br />
von Sayn-Wittgenstein).<br />
„... Leider hat mir Walther“ (ihr älterer Sohn, der eine Laufbahn<br />
als Komponist anstrebte) „auf eine Weise geschrieben,<br />
die mir unmöglich macht, auch nur den geringsten Vorschlag<br />
ihm in musikalischer Hinsicht zu machen ...“<br />
Sehr selten.