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I. Literatur

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der Anblick politischer Vorgänge in Deutschland mir hinterlassen hat. Ich habe in diesem Lande vier Staatsformen erlebt<br />

und trage kein Verlangen danach, an einer neuen Umdrehung des Kaleidoskops mitwirkend zu sein. Nur Erdbewegungen<br />

können die Ordnung wiederherstellen, vermutlich auf schmerzhafte Art…“<br />

Nach der Machtergreifung 1933 emigrierte Strasser zunächst nach Österreich, später wechselte er über Prag<br />

in die Schweiz, nach Portugal und schließlich nach Kanada. Aus der Emigration heraus griff er in vielen Publikationen<br />

die NSDAP an.<br />

272 KÄSTNER, ERICH, deutscher humoristischer Schriftsteller, Kinderbuchautor und Kabarettist, 1899-<br />

1974. L.S. München 24.X.1969. 1 S. folio. Kleine Randläsuren. (CHF 250.00)<br />

An den Kulturwissenschaftler Arthur Hübscher, den Präsidenten der Deutschen Schopenhauer-Gesellschaft<br />

in Frankfurt a.M., der ihn um einen Vortrag über „Humor“ gebeten hatte.<br />

„... Sie werden es mir hoffentlich nicht sonderlich verargen, wenn ich den Vorschlag ablehne. Ich ... bin der Überzeugung,<br />

daß ich einen solchen Vortrag, ohne mich zu wiederholen, nicht zustandebrächte. Und mich andererseits zu wiederholen,<br />

möchte ich mir nicht zumuten, umsoweniger als der mit fortschreitendem Alter zunehmende Hang zum mehr oder weniger<br />

süßen Nichtstun gesundheitlich sehr zuträglich ist ...“<br />

„die parodistisch übertriebenen Träume<br />

eines parodistisch übertriebenen Kitschfräuleins“<br />

273 KÄSTNER, ERICH, 1899-1974. Eigenhändiges Manuskript (Fragment). O.O.u.D. 1 Einzelblatt 8°, die<br />

Vorderseite mit Bleistift beschrieben. Vorliniertes Papier. (CHF 300.00)<br />

130<br />

Seite „2“ eines Manuskripts mit Erinnerungen an einen „vor Jahren, mitten im Bombenkrieg in Berlin“ gesehenen<br />

Film.<br />

„… [Eine entsetzlich banale Geschichte, – wenn<br />

nicht die vier Träume wären! Das Telefonfräulein<br />

träumt nämlich, wie die Ehe mit dem Streber,<br />

mit dem Millionär, mit dem Glückspilz und,<br />

viertens, mit allen Dreien wäre. Die vier Träume,<br />

vor allem der vierte, also die Trauung eines<br />

Mädchens mit drei Männern und die (rechtzeitig<br />

abgebrochene) Hochzeitsnacht zu viert, verzaubern<br />

den Film: sie machen ihn zu einem<br />

Kleinkunstwerk. Und man muß sehr filmentwöhnt<br />

oder sehr voreingenommen sein, wenn<br />

man nicht merkt oder merken will, dass die<br />

Hauptsache an diesem Film eben diese Träume<br />

sind, – die parodistisch übertriebenen Träume<br />

eines parodistisch übertriebenen Kitschfräuleins.<br />

[Der Film ist schon ziemlich alt. Ich sah ihn vor<br />

Jahren, mitten im Bombenkrieg in Berlin, in der<br />

Musikhochschule, zum ersten Mal. Und damals<br />

war er auch schon nicht mehr ganz neu.“

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