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I. Literatur

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335 MAURIAC, FRANÇOIS,<br />

französischer Romancier und<br />

Kritiker, seit 1933 Mitglied<br />

der Académie française, er -<br />

hielt 1952 den Nobelpreis, 1885-<br />

1970. Eigenhändiges Manuskript<br />

(Fragment). Malagar<br />

14.VII.1938. 7 Einzelblätter 4°,<br />

davon 8 Seiten beschrieben. Die<br />

Blätter wurden unsorgfältig aus<br />

einem Heft gerissen, die linken<br />

Ränder sind unregelmässig (geringer<br />

Wortverlust). Goldschnitt.<br />

(CHF 1’200.00)<br />

Über den Zeitraum von mehreren<br />

Tagen auf seinem Landgut Malagar<br />

im Garonnetal, nahe der Stadt<br />

Langon, niedergeschriebene Notizen,<br />

die Mauriac später zu einem<br />

Artikel für den „Figaro“ ausarbeitete.<br />

Mauriac beschreibt zuerst seine Eindrücke bei Ankunft auf dem geliebten Familiengut, in dem er jedes Jahr von<br />

Ostern bis zur Weinlese lebte und das ihn seit dem ersten Aufenthalt im Sommer 1903 fesselt und das alle seine<br />

Sinne anspricht: „Après une journée de Paris où j’ai reçu des Espagnols, des Basques, des Polonais, où j’ai causé avec un<br />

archiduc, un dominicain, un ministre – tout à coup se trouver à Malagar, au cœur de ce Juillet fauve – avec la mouche bourdonnante<br />

de mon enfance, avec cette voix toujours la même a leur cheval, des hommes qui sulfatent la vigne… [L’insignifiance<br />

totale de nos gestes je la connais. J’en prends connaissance dans ce parfum de la vigne chauffée]. Il existe un rapport<br />

que je démêle mal entre l’insignifiance totale de nos gestes et le parfum de la vigne chauffée. Me voici à l’une des extrémités<br />

de ce grand corps qu’on appelle une nation et qui ne prend conscience de cette solidarité terrible que lorsque les cloches<br />

sonnent la guerre …“<br />

Auf der Scholle könne der Mensch noch glücklich sein, da sowohl die unausweichlichen Prüfungen als auch<br />

das Glück menschliche Dimensionen behalten hätten. Gefahr drohe dem Volk vor allem durch größenwahnsinnige<br />

Ideen von Diktatoren, wie etwa Mussolini: „Il n’est pas de pire malheur pour un peuple que d’être obligé de<br />

s’égaler à l’idée qu’un grand homme se fait de lui. L’Italie moderne condamnée à incarner l’idée imbécile de Mussolini et<br />

qui la paye déjà du plus grand malheur qui put lui arriver: ce peuple devorant sur sa frontière. Ces avanturiers que leur<br />

génie précipite dans la faute qu’un Roi d’intelligence mediocre aurait su éviter … Il n’est pas de pire malheur pour une<br />

nation et pour les peuples vaincus, que d’être condamné à égaler l’idée qu’un audacieux se fait d’elle … Moussolini fixé<br />

à jamais sur ces frontières italiennes l’Allemagne dévoratrice – comme Napoléon a fixé sur les notres l’Italie et l’Allemagne:<br />

ces hommes dont ce n’est pas le métier que de conduire leur peuple. Ces rêveurs que sont les … hommes qu’on<br />

devrait avoir le droit de fusiller …“<br />

Mauriac engagierte sich bei der katholischen Linken („Renouveau catholique“); im zweiten Weltkrieg war er<br />

der Résistance nahe.<br />

336 MAY, KARL, Abenteuerschriftsteller, einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller, 1842-1912.<br />

L.A.S. Radebeul-Dresden 3.I.1907. 2 S. 4°. Mitunterschrieben von Klara May, seiner zweiten Frau.<br />

Mit Briefkopf „Villa Shatterhand“ und eigenhändig adressiertem Umschlag. Schwach gebräunt.<br />

(CHF 1’200.00)<br />

164<br />

An den Schriftsteller Leopold Gheri, Redakteur des „Kunstfreund“ in Innsbruck, dem das Ehepaar zum Tod<br />

seiner Mutter kondoliert.<br />

„... Diese unsere Theilnahme ist aufrichtig und herzlich, doch ohne zu jammern und zu klagen. Die Todtenklage überlassen<br />

wir allein Denen, die nicht glauben. Für uns aber ist, aufrichtig gestanden, der Tag der Geburt ein Trauer- und der<br />

Tag des Todes ein Freudentag. Wir können im Tode nichts Anderes sehen, als die beglückende Erlaubniß, zum Vater heimzukehren,<br />

und diese Erlaubniß gönnen wir allen Denen, die an ihn glauben und sich zu ihm empor, zum Himmel sehnen.<br />

Zu diesen gehörte die liebe Heimgegangene gewiß ...“

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