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I. Literatur

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„über geistliche Poesie und christliche Dichtkunst“<br />

417 SCHLEGEL, FRIEDRICH VON, 1772-1829. Eigenhändiges Manuskript, betitelt „Vorrede“. 4 S. 4°. Vorderund<br />

Rückseite mit leichtem Lichtrand; etwas braunfleckig. (CHF 2’000.00)<br />

204<br />

Die erste Hälfte seiner „Vorrede“ zu Johann Peter Silberts „Dom heiliger Sänger, oder fromme Gesänge der<br />

Vorzeit“ (Wien und Prag, Haas 1820). Beginnt:<br />

„Nachdem die früheren dichterischen Arbeiten und Uebersetzungen des Verfassers schon so vielen werth und lieb geworden<br />

sind, darf sich gewiß die gegenwärtige reiche Sammlung um so mehr eine günstige Aufnahme und viele Freunde versprechen.<br />

Mit der mannichfaltigsten Auswahl sind zu diesem Chor des geistlichen Gesanges die Stimmen aller Jahrhunderte und<br />

der verschiedensten Nationen der christlichen Zeit vereinigt; von den Kirchenvätern, d. heil. Ambrosius u Gregorius von<br />

Nazianz, und den großen geistlichen Lehrern des Mittelalters, dem seel. Petrus Damianus, heil. Bonaventura, Thomas a<br />

Kempis, der heil. Gertrudis, bis zu den als Gelehrten berühmten Bolde, Vida, Erasmus und Sarbievius, und den von<br />

heiliger Liebe begeisterten Gesängen des Johannes a Cruce, und seel. Liguori, sind hier die Stücke, aus dem Griechischen,<br />

Lateinischen, Italienischen, Spanischen, Altfranzösischen, übersetzt und in einer angemessenen Stufenreihe von fünf<br />

Büchern, wie ein herrliches Monument liebevoller Begeisterung und geistlicher Dichtkunst zusammengestellt. Indem ich<br />

es aber dem Leser ... überlassen muß, bey so großer Mannichfaltigkeit in das Einzelne einzugehen; finde ich es ... an der<br />

Zeit, über geistliche Poesie und christliche Dichtkunst überhaupt Einiges zu sagen ...<br />

Wenn wir ... mit ganzem Ernste nach dem erhabenen Ziele der christlichen Vollkommenheit streben, ... so müssen alle<br />

natürlichen Anlagen und wesentlichen Eigenschaften, die im Menschen liegen, auf dieses Eine Ziel gerichtet ... werden<br />

... Gehören aber nicht unstreitig auch Gefühl u Fantasie, welche eben die aesthetische Seite des Menschen bilden, mit zu<br />

den wesentlichen Eigenschaften ... der menschlichen Natur? Auch sie müssen, und zwar nach christlichen Grundsätzen<br />

u Begriffen, zur christlichen Vollkommenheit gebildet werden ...“<br />

Der vorliegende Text entspricht weitgehend dem Druck der Originalausgabe bis Seite VIII Zeile 22 (aber z.B.<br />

„gewöhnlich“ statt „gottähnlich“).<br />

Silbert (1777-1844) machte sich als Verfasser von asketischen und erbaulichen Schriften sowie als Übersetzer<br />

einen Namen.

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