I. Literatur

Mit dem Rolls durch die Wüste
94 EDSCHMID, KASIMIR, 1890-1966. Eigenhändiges Manuskript, betitelt „Im Libanon“, mit Namenszug
am Kopf. 2 S. gr.-4°. Fragment. Mit eigenhändigen Streichungen und Zusätzen. Klammerspuren,
etwas braunfleckig. (CHF 200.00)
Das Manuskript beginnt: „Weise Menschen werden verstehen, was ein winziger Wald, der zu rauschen anfängt, einem
sein kann, wenn man monatelang nur die Sonnenbassins des Mittleren Ostens durchfahren hat. Auf die schwarz
glühende Wüste Petras mit ihren explodierenden Steinen, auf die nackten Riffe des südlichen Syriens, auf die gelben
Sandgründe Lybiens, auf das kahle Samaria, auf die Wüste Sinai und die Nachbarschaft Bagdads mit zusammengebrochenem
Rolls Roys als Wegweiser folgt das Libanonplateau wie ein kaum gekannter Traum von Ackerland ...“
Beiliegend eine L.S. (Bleistift) Edschmids an Walter Zadek, bei Übersendung des Manuskripts für das Berliner
Tageblatt: „... Das Ms. muss aus dem Jahre 28 stammen. Fuer einen Beleg der Zeitschrift waere ich verbunden ...“
(Darmstadt 30.I.1930).
95 FÉNELON, FRANÇOIS DE SALIGNAC DE LA MOTHE, französischer Schriftsteller und Theologe, Erzbischof
von Cambrai, 1651-1715. L.A.S. „Fr. Ar[chevêque] Duc de Cambray“. Cambrai 27.VII.1708. 1
Doppelblatt 8°, die ersten beiden Seiten beschrieben. (CHF 900.00)
An einen Herrn, mit Genesungswünschen für dessen Neffe, der sich verletzt hatte.
„… Les choses très obligeantes par lesquelles vous m’avez fait Lhonneur de me prévenir, Monsieur, m’engagent a être attentif
a tout cequi vous touchez; Jugez s’il vous plait par la, combien je suis faché d’apprendre la blessure de Monsieur
vôtre neveu. Personne ne souhaitte plus sincerement que moi sa prompte guérison…“
Fénelon war 1699 mit seinem Hauptwerk, dem Erziehungsroman ‚Télémaque’, der gegen seinen Willen veröffentlicht
worden war, beim König in Ungnade gefallen und nach Cambrai ins Exil geschickt worden.
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