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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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haben wir schon zu verbergen, und vor wem? Hier im Zimmer sind sogar<br />

wahrscheinlich Mikrofone installiert." Diese Vermutung hatte er noch nie<br />

ausgesprochen. Sicher konnte er nicht sein und hatte es auch tunlichst vermieden,<br />

sich zu erkundigen, fand die Vorstellung aber logisch. Der Secret Service<br />

mit seiner institutionalisierten Paranoia traute nur dem Präsidenten und niemandem<br />

sonst, also auch nicht Elizabeth. Sollte sie beispielsweise versuchen,<br />

ihn umzubringen, konnte man das hören und die Agenten vor der Tür mit ihren<br />

Waffen ins Schlafzimmer stürmen lassen, um HAWK vor seiner Geliebten zu<br />

retten. Es waren also vermutlich Mikrofone eingebaut. Kameras auch? Nein,<br />

wahrscheinlich nicht, aber abgehört wurde bestimmt. Daß Fowler diese Vorstellung<br />

irgendwie erregend fand, hätten die Leitartikler dem Mann aus Eis nie<br />

abgenommen.<br />

"Himmel noch mal!" Liz Elliot hatte diese Möglichkeit noch nie erwogen. Als<br />

sie sich aufsetzte, baumelten ihre Brüste verlockend vor Fowlers Augen, aber der<br />

war ein Typ, der morgens nur die Arbeit im Sinn hatte.<br />

"Ich bin der Präsident, Elizabeth", betonte Fowler, als sie sich von ihm löste.<br />

Auch sie dachte nun an Kameras und zog rasch die Bettdecke hoch. Fowler<br />

mußte über ihre Schamhaftigkeit lächeln. "Kaffee?" fragte er noch einmal.<br />

Elizabeth Elliot hätte beinahe gekichert. Da lag sie splitternackt im Bett des<br />

Präsidenten, und vor der Tür standen bewaffnete Wächter. Aber Bob hatte<br />

jemanden hereingelassen! Unglaublich! Hatte er sie wenigstens zugedeckt? Sie<br />

beschloß, ihn lieber nicht danach zu fragen, weil sie seinen Sarkasmus fürchtete.<br />

Andererseits: Hatte sie jemals einen so guten Liebhaber wie ihn gehabt? Beim<br />

ersten Mal - für ihn mußte es seit Jahren das erste Mal gewesen sein - war er so<br />

geduldig, so... respektvoll gewesen. So leicht anzuleiten. Elliot lächelte verstohlen.<br />

Es war so einfach, ihm zu zeigen, was sie wollte, wann und auf welche<br />

Weise, denn er schien es zu genießen, einer Frau Lustgefühle zu bereiten.<br />

Vielleicht wollte er nur dafür sorgen, daß man ihn nicht vergaß. Immerhin war er<br />

Politiker, und die sind immer scharf auf ein paar Zeilen in den Geschichtsbüchern.<br />

Die hatte er sich schon verdient, so oder so. Kein Präsident fiel der<br />

Vergessenheit anheim, selbst Grant und Harding nicht, und angesichts der<br />

gegenwärtigen Entwicklungen... Selbst als Liebhaber wollte er in Erinnerung<br />

bleiben und ging daher auf seine Partnerin ein, sofern die klug genug war, ihn<br />

ihre Wünsche wissen zu lassen.<br />

"Stell das mal lauter", sagte Liz. Fowler gehorchte zu ihrer Befriedigung<br />

sofort. Selbst hier wollte er ihr gefallen. Warum hatte er dann einen Dienstboten<br />

mit dem Kaffee ins Zimmer gelassen? Wie war dieser Mann zu verstehen? Er las<br />

bereits die Telekopien aus Rom durch.<br />

"Du, Elizabeth, die Sache klappt. Hoffentlich sind deine Koffer gepackt."<br />

"So?"<br />

"Die Saudis und die Israelis haben sich laut Brent gestern abend über den<br />

wichtigsten Punkt geeinigt - erstaunlich. Er verhandelte separat mit den beiden<br />

Seiten, und beide machten den gleichen Vorschlag... und um das geheimzuhalten,<br />

pendelte er hin und her, angeblich, um Akzeptanz zu suchen... und brachte<br />

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