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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Dr. <strong>Ryan</strong>, hier CINC-SAC. Ich wiederhole, Sir: Es liegt der Befehl des<br />

Präsidenten vor, eine nukleare Interkontinentalrakete zu starten. Dies bedarf<br />

Ihrer Bestätigung, Sir."<br />

<strong>Ryan</strong> schaute seinen Präsidenten an und beugte sich dann über das Mikrofon,<br />

rang um Atem. "CINC-SAC, hier John Patrick <strong>Ryan</strong>. Ich bin der DDCI."<br />

<strong>Jack</strong> machte eine Pause und fuhr dann rasch fort: "Sir, ich bestätige diesen<br />

Befehl nicht. Ich wiederhole, General, dies ist kein gültiger Startbefehl. Bitte<br />

sofort bestätigen!"<br />

"Sir, ich bestätige: Abschußgenehmigung verweigert."<br />

"Korrekt", sagte <strong>Jack</strong>, dessen Stimme nun fester wurde. "General, es ist<br />

meine Pflicht, Ihnen mitzuteilen, daß der Präsident meiner Auffassung nach<br />

nicht, ich wiederhole: nicht Herr seiner Sinne ist. Bitte berücksichtigen Sie das<br />

im Fall eines weiteren Abschußbefehls." <strong>Jack</strong> legte die Hände auf den Tisch,<br />

holte tief Atem und setzte sich kerzengerade auf.<br />

Fowler reagierte nicht sofort, aber dann ging er so dicht an <strong>Ryan</strong> heran, daß<br />

er fast sein Gesicht berührte. "<strong>Ryan</strong>, ich befehle Ihnen -"<br />

<strong>Jack</strong> explodierte ein letztes Mal. "Was befehlen Sie? 100000 Menschen zu<br />

töten? Und warum?"<br />

"Was die versucht haben -"<br />

"Was Sie beinahe ermöglicht hätten!" <strong>Ryan</strong> tippte dem Präsidenten mit<br />

dem Zeigefinger an die Brust. "Sie haben Mist gebaut! Sie haben uns an den<br />

Rand des Abgrunds geführt. Und nun wollen Sie eine ganze Stadt abschlachten,<br />

weil Sie wütend sind, in Ihrem Stolz verletzt und es ihnen heimzahlen<br />

wollen. Sie wollen beweisen, daß Sie sich von niemandem rumschubsen lassen!<br />

<strong>Das</strong> ist doch der wahre Grund, nicht wahr? NICHT WAHR?" Fowler<br />

wurde weiß. <strong>Ryan</strong> senkte die Stimme. "Zum Töten braucht man einen triftigeren<br />

Grund. Ich weiß das, ich mußte das tun. Ich habe Menschen getötet.<br />

Wir können diesen Mann liquidieren, wenn Sie das wollen, aber ich trage<br />

nicht dazu bei, 100000 andere zu töten, nur um diesen einen Mann auszuschalten."<br />

<strong>Ryan</strong> trat zurück, warf seinen Dienstausweis auf den Tisch und verließ den<br />

Raum.<br />

"Jesus!" stieß Chuck Timmons hervor, der wie alle in der SAC-Zentrale den<br />

Wortwechsel übers Mikrophon mitgehört hatte.<br />

"Ja", meinte Fremont. "Danken Sie ihm. Aber erst deaktivieren Sie diese<br />

Rakete!" Der Oberbefehlshaber des strategischen Luftkommandos mußte<br />

einen Augenblick nachdenken. Ob der Kongreß gerade tagte, wußte er nicht,<br />

aber das war nun nebensächlich. Er wies seinen Kommunikationsoffizier an,<br />

die Vorsitzenden der Verteidigungsausschüsse von Senat und Repräsentantenhaus<br />

und ihre Stellvertreter - letztere grundsätzlich als Mitglieder der<br />

Opposition - anzurufen. Wenn alle vier an der Leitung waren, wollte er eine<br />

Konferenzschaltung mit dem Vizepräsidenten herstellen lassen, der noch an<br />

Bord des NEACP war.<br />

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