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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Wenn wir alle Kenntnis abstreiten, brauchen wir keine Positionen einzunehmen,<br />

die wir später wieder räumen müßten", beharrte die Sicherheitsberaterin.<br />

"Außerdem forderten wir die Gegenseite nicht heraus. Und warum<br />

bringen Sie das eigentlich jetzt zur Sprache?"<br />

"Mr. President", meinte <strong>Ryan</strong>, "als ehemaliger Staatsanwalt müssen Sie<br />

wissen, wie unzuverlässig Augenzeugen sein können. Es ist möglich, daß<br />

Narmonow die Frage in gutem Glauben gestellt hat. Ich rate, sie ehrlich zu<br />

beantworten." <strong>Jack</strong> drehte sich zu Goodley um, der den Daumen hob.<br />

"Robert, wir haben es hier nicht mit Zivilisten, sondern mit Berufssoldaten<br />

zu tun, und die müssen scharfe Beobachter sein", konterte Liz Elliot. "Sowjetische<br />

Truppen fangen doch kein Gefecht an, ohne einen entsprechenden Befehl<br />

zu haben. Demnach muß er wissen, daß er eine falsche Anschuldigung erhebt.<br />

Wenn wir zugeben, über den Vorfall informiert zu sein, erwecken wir den<br />

Eindruck, als sei sein Vorwurf begründet. Ich weiß nun nicht, welches Spiel er<br />

- oder wer sonst am anderen Ende der Leitung sitzt - spielt, aber wenn wir<br />

einfach Unwissenheit vortäuschen, gewinnen wir Zeit."<br />

"Dem muß ich heftig widersprechen", sagte <strong>Jack</strong> so ruhig wie möglich.<br />

PRÄSIDENT NARMONOW:<br />

WIE SIE WISSEN, BEFASSE ICH MICH IM AUGENBLICK VORWIE­<br />

GEND MIT DEN EREIGNISSEN INNERHALB UNSERER GRENZEN. AUS<br />

BERLIN LIEGEN MIR NOCH KEINE INFORMATIONEN VOR. ICH<br />

DANKE FÜR IHRE ANFRAGE UND HABE MEINE LEUTE ANGEWIESEN,<br />

DIE ANGELEGENHEIT ZU PRÜFEN.<br />

"Stellungnahmen?"<br />

"Der Kerl lügt uns die Hucke voll", meinte der Verteidigungsminister. "<strong>Das</strong><br />

amerikanische Kommunikationssystem ist zu gut."<br />

"Robert, Robert, warum lügst du so schamlos...?" sagte Narmonow mit<br />

gesenktem Kopf. Der sowjetische Präsident war nun gezwungen, sich Fragen<br />

zu stellen. Die Beziehungen zu den USA hatten sich in den vergangenen<br />

Monaten leicht abgekühlt. Er hatte um zusätzliche Kredite gebeten und war<br />

vertröstet worden. Die Amerikaner bestanden auf der uneingeschränkten Erfüllung<br />

der Bedingungen des Abrüstungsvertrags, obwohl sie das Entsorgungsproblem<br />

kannten und obwohl er Fowler von Angesicht zu Angesicht versichert<br />

hatte, es würde alles ausgeführt. Was hatte sich verändert? Warum löste<br />

Fowler nun seine Versprechungen nicht ein? Was trieb er?<br />

"Es steckt mehr als nur eine Lüge dahinter", bemerkte der Verteidigungsminister<br />

nach kurzem Nachdenken.<br />

"Was meinen Sie damit?"<br />

"Er betont erneut, daß er sich vorwiegend mit der Rettungsaktion in Denver<br />

befaßt, aber wir wissen, daß er seine strategischen Kräfte in volle Alarmbereitschaft<br />

versetzt hat. Warum hat er uns darüber nicht informiert?"<br />

"Weil er uns nicht provozieren will...?" spekulierte Narmonow. Diese<br />

Worte klangen selbst ihm hohl.<br />

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