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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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ei dem Bauern und schickte ihn zurück zum Lastwagen. "Erst müssen wir das<br />

Ding ganz vorsichtig freilegen."<br />

"<strong>Das</strong> übernehme ich", meinte Russell, ging zum Laster und wählte einen<br />

Klappspaten.<br />

"Wir haben selbst..." Der Amerikaner schnitt Ghosn das Wort ab.<br />

"Laß mich das machen. Ich pass' schon auf."<br />

"Berühre die Bombe nicht mit dem Spaten. Kratze die Erde mit den Händen<br />

von der Hülle. Ich warne dich. Marvin, das ist sehr gefährlich."<br />

"Dann geh ein paar Schritte zurück." Russell wandte sich ab und grinste. Er<br />

mußte diesem Mann seinen Mut beweisen. Den Polizisten zu töten war eine<br />

Kleinigkeit gewesen, überhaupt keine Herausforderung. Hier sah das anders<br />

aus.<br />

"Soll ich etwa meinen Kameraden im Stich lassen?" fragte Ghosn rhetorisch.<br />

Er wußte, das wäre am klügsten gewesen. Wenn es nach ihm gegangen<br />

wäre, hätte er das Graben seinen Männern überlassen, denn er war eine<br />

wertvolle Fachkraft. Aber vor dem Amerikaner durfte er keine Schwäche<br />

zeigen. Zudem konnte er zusehen und feststellen, ob der Mann tatsächlich so<br />

mutig war, wie er wirkte.<br />

Ghosn wurde nicht enttäuscht. Russell zog sein Hemd aus, kniete sich auf<br />

den Boden und begann, um die Bombe herum einen Graben auszuheben.<br />

Dabei ging er mit dem Gemüse schonender um, als Ghosns Männer es getan<br />

hätten. Nach einer Stunde hatte er einen runden, flachen Graben ausgehoben<br />

und die Erde säuberlich auf vier Haufen verteilt. Schon jetzt wußte Ghosn, daß<br />

hier etwas nicht stimmte. Die Bombe war keine Mark 84. Sie hatte zwar die<br />

entsprechende Größe, aber eine andere Form, und die Hülle... stimmte irgendwie<br />

nicht. Die Mark 84 hatte eine massive Ummantelung aus Gußstahl,<br />

die bei der Detonation der Ladung in Millionen messerscharfer Splitter zerrissen<br />

wurde. Hier war das anders. Die Hülle war an zwei sichtbaren Stellen<br />

geplatzt und für eine konventionelle Sprengbombe viel zu dünn. Was, zum<br />

Teufel, hatte er da vor sich?<br />

Russell ging näher heran und entfernte nun mit den Händen die Erde von der<br />

Bombe. Dabei ging er vorsichtig und gründlich vor. Der Amerikaner schwitzte<br />

ordentlich, hielt aber nicht ein einziges Mal bei der Arbeit inne. Ghosn bewunderte<br />

seine Armmuskeln, Einen Mann mit solcher Körperkraft hatte er noch<br />

nie gesehen. Selbst die israelischen Fallschirmjäger wirkten nicht so gewaltig.<br />

Russell hatte zwei oder drei Tonnen Erde ausgehoben, aber man sah ihm die<br />

Anstrengung der Arbeit, die er so stetig und kraftvoll verrichtete wie eine<br />

Maschine, kaum an.<br />

"Mach mal Pause", sagte Ghosn. "Ich muß mein Werkzeug holen."<br />

"Gut", erwiderte Russell, setzte sich und starrte die Bombe an.<br />

Ghosn kehrte mit einem Rucksack und einer Feldflasche zurück, die er dem<br />

Amerikaner reichte.<br />

"Danke. Ist ziemlich warm hier." Russell trank einen halben Liter Wasser.<br />

"Und was jetzt?"<br />

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