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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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geworfen hatte. Nun, resümierte Clark, er wird halt so wie ich lernen müssen,<br />

daß zuviel Alkohol und lange Nächte was für dumme Jungs sind. Schon bevor<br />

er in <strong>Ryan</strong>s Alter gekommen war, hatte Clark sich zu einem Musterbeispiel für<br />

gesunde Lebensweise gemausert; ein Schritt, der ihm mindestens einmal das<br />

Leben gerettet hatte.<br />

"In der Nacht war nicht viel los", bemerkte Clark, als er anfuhr.<br />

"Wie angenehm." <strong>Ryan</strong> griff nach dem Depeschenkoffer und tippte seinen<br />

Code ein. Erst als die grüne Leuchte blinkte, öffnete er ihn. Clark hatte recht<br />

gehabt; viel lag nicht an. Auf halbem Weg nach Washington hatte er alles<br />

durchgelesen und sich einige Notizen gemacht.<br />

"Fahren wir heute abend Carol und die Kinder besuchen?" fragte Clark, als<br />

sie die Maryland Route 3 überquerten.<br />

"Stimmt. Heute ist es wieder soweit, nicht wahr?"<br />

"Ja."<br />

Jede Woche schaute <strong>Ryan</strong> bei Carol Zimmer, der aus Laos stammenden<br />

Witwe des Sergeant der Air Force, Buck Zimmer, herein. Nur wenige Leute<br />

wußten von der Mission, bei der Buck ums Leben gekommen war, und nur<br />

einigen mehr war bekannt, daß <strong>Ryan</strong> dem Sterbenden versprochen hatte, sich<br />

um seine Familie zu kümmern. Carol war nun Inhaberin eines kleinen Supermarkts<br />

der Franchise-Kette 7-Eleven, gelegen zwischen Washington und<br />

Annapolis. Zusätzlich zur Witwenpension bot er ihrer Familie ein regelmäßiges<br />

und respektables Einkommen und garantierte zusammen mit dem von<br />

<strong>Ryan</strong> eingerichteten Ausbildungsfonds jedem Kind einen Universitätsabschluß.<br />

Der älteste Sohn hatte es schon so weit gebracht, aber es würde lange<br />

dauern, bis alle Kinder ein Studium beendet hatten. <strong>Das</strong> Kleinste steckte noch<br />

in den Windeln.<br />

"Haben sich die Skins noch mal sehen lassen?" fragte <strong>Jack</strong>.<br />

Clark wandte nur den Kopf und grinste. Einige Monate nach der Geschäftsübernahme<br />

hatten ein paar Schlägertypen aus den Vorstädten, die sich an der<br />

Asiatin und ihren Mischlingskindern stießen, begonnen, sich in und vor dem<br />

Geschäft herumzudrücken, und den Betrieb derart gestört, daß Carol sich bei<br />

Clark beklagen mußte. Clarks erste Warnung war überhört worden. Offenbar<br />

hielt man ihn für einen Polizisten außer Dienst und nahm ihn nicht zu ernst.<br />

Deshalb hatten John und sein spanischsprechender Freund Ordnung schaffen<br />

müssen, und nachdem der Bandenführer aus dem Krankenhaus entlassen<br />

wurde, hielten sich die Skins von dem Supermarkt fern. Die Ortspolizei war<br />

sehr verständnisvoll gewesen, und der Umsatz war sofort um zwanzig Prozent<br />

gestiegen. Clark fragte sich mit einem wehmütigen Lächeln, ob das Knie des<br />

Anführers wieder richtig verheilt war. Hoffentlich sucht er sich jetzt eine<br />

anständige Arbeit...<br />

"Was machen Ihre Kinder?"<br />

"Eins studiert jetzt, und daran gewöhnt man sich schwer. Auch Sandy<br />

vermißt das Kind... Doc?"<br />

"Ja, John?"<br />

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