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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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Der Starpom schaute auf die Karte. "Aber natürlich! Dieses Boot ist am<br />

nächsten."<br />

"Genau. USS Maine ist die Spitze einer auf unser Land gerichteten Lanze."<br />

Dubinin klopfte mit dem Stechzirkel auf die Karte. "Sollten die Amerikaner<br />

einen Angriff starten, fliegen die ersten Raketen von diesem Punkt aus los und<br />

werden 19 Minuten später treffen. Ob unsere Genossen von den strategischen<br />

Raketenkräften wohl so rasch reagieren können...?"<br />

"Aber wie sollen wir das verhindern?" fragte der Erste Offizier zweifelnd.<br />

Dubinin nahm die Karte vom Tisch und schob sie zurück in die offene<br />

Schublade. "Was wir tun können? Nichts. Ein Präventivangriff ohne Befehl<br />

oder schwere Provokation kommt nicht in Frage. Unseren besten Informationen<br />

zufolge kann er seine Raketen in einem Zeitabstand von 15 Sekunden,<br />

wahrscheinlich sogar weniger, starten. Im Krieg achtet man nicht so sehr auf<br />

die technischen Handbücher. Sagen wir, er hat binnen vier Minuten alles<br />

abgeschossen. Die Bahnen der Gefechtsköpfe müssen aufgefächert werden,<br />

damit sie sich bei der Detonation nicht gegenseitig zerstören. Kein Problem,<br />

wenn man sich mit den physikalischen Aspekten befaßt, wie ich das an der<br />

Frunse-Akademie tat. Da unsere Raketen Flüssigtreibstoff haben, können sie<br />

während eines Angriffs nicht gestartet werden. Selbst wenn ihre Elektronik<br />

den elektromagnetischen Puls übersteht, wird die Struktur der Flugkörper den<br />

physikalischen Kräften nicht standhalten. Sie müssen also entweder vor dem<br />

Einschlag der ersten Sprengköpfe starten oder den Schlag aushalten und ein<br />

paar Minuten später abgeschossen werden. Was uns hier angeht: Wir müssen<br />

bis auf 6000 Meter an ihn herangehen, wenn wir auf sein erstes Abschußgeräusch<br />

hin einen Torpedo abfeuern und ihn noch am Start seiner letzten<br />

Raketen hindern wollen."<br />

"Eine schwierige Aufgabe."<br />

Der Kapitän schüttelte den Kopf. "Eine unmögliche Aufgabe. Vernünftig<br />

wäre nur, ihn auszuschalten, ehe er den Befehl zum Abschuß bekommt. Aber<br />

dazu brauchen wir eine Anweisung, und die liegt uns nicht vor."<br />

"Und was tun wir nun?"<br />

"Viel können wir nicht ausrichten." Dubinin beugte sich über den Kartentisch.<br />

"Nehmen wir einmal an, daß er tatsächlich manövrierunfähig ist und daß<br />

wir seine Position akkurat bestimmen können. Dann müssen wir ihn aber<br />

immer noch orten. Läuft sein Antrieb nur ganz langsam, ist er praktisch<br />

unmöglich zu vernehmen, besonders, wenn das Boot nahe der lauten Oberfläche<br />

liegt. Wir könnten ihn natürlich mit Aktivsonar anpeilen, aber was hindert<br />

ihn dann, einen Torpedo auf uns loszulassen? In diesem Fall könnten wir nur<br />

zurückschießen und hoffen, daß wir überleben. Mag sein, daß unsere Waffe<br />

ihn trifft, aber garantiert ist das nicht. Schießt er auf unsere Peilung hin nicht<br />

sofort, könnten wir herangehen und ihn einschüchtern, zum Tauchen zwingen.<br />

Natürlich verlieren wir dann den Kontakt, wenn er unter der Schicht verschwindet<br />

... aber wenn wir ihn in die Tiefe zwingen... und dann über der<br />

Schicht bleiben und ihn mit Aktivsonar beharken ... hindern wir ihn vielleicht<br />

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