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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Wenn bei uns ein Minister einen Kollegen sprechen will, braucht er nur<br />

einen Onkel oder Vetter anzurufen. Ein Vorteil unserer Regierungsform: Wir<br />

sind ein Familienbetrieb. Ich hoffe nur, daß Ihr Präsident sein Wort hält."<br />

"Die UN-Rede ist bereits verfaßt. Ich habe sie gesehen. Er rechnet mit<br />

Angriffen der israelischen Lobby im Land und ist auf sie vorbereitet."<br />

"Ich habe diese Lobby in Aktion erlebt, Dr. <strong>Ryan</strong>. Selbst als wir an der Seite<br />

amerikanischer Soldaten um unser Leben kämpften, verweigerte sie uns Waffen,<br />

die wir zu unserer Verteidigung brauchten. Glauben Sie, daß es da eine<br />

Änderung geben wird?"<br />

"Der Sowjetkommunismus ist am Ende, der Warschauer Pakt ebenfalls. So<br />

viele Dinge, die seit meiner Jugend die Welt bestimmten, gibt es nicht mehr. Es<br />

ist nun an der Zeit, die restlichen Unruheherde zu beseitigen und Frieden auf<br />

der Welt zu schaffen. Sie haben gefragt, ob wir das zuwege bringen - warum<br />

eigentlich nicht? Beständig ist nur die Veränderung, Hoheit." <strong>Ryan</strong> wußte, daß<br />

er sich geradezu unverschämt optimistisch gab, und fragte sich sorgenvoll, wie<br />

Adler in Jerusalem wohl vorankam. Adler war zwar nicht laut, aber sehr<br />

bestimmt, und es war schon viel zu lange her, seit jemand den Israelis die<br />

Leviten gelesen hatte. Der Präsident hatte sich auf diese Initiative festgelegt.<br />

Wenn die Israelis nun versuchten, sie zu blockieren, würden sie sich völlig<br />

isoliert finden.<br />

"Beständig ist auch Gott, Dr. <strong>Ryan</strong>."<br />

<strong>Jack</strong> lächelte. "Eben, Hoheit. Und darum geht es uns auch."<br />

Prinz Ali verkniff sich ein Lächeln und wies zur Tür. "Unser Wagen steht<br />

bereit."<br />

In dem Army-Depot New Cumberland in Pennsylvania, wo bis zu zweihundert<br />

Jahre alte Flaggen und Standarten aufbewahrt werden, breiteten ein Brigadegeneral<br />

und ein Antiquitätenfachmann die verstaubte Fahne des Zehnten US-<br />

Kav<strong>aller</strong>ieregiments auf einem Tisch aus. Der General fragte sich, ob der feine<br />

Sand noch von Colonel John Griersons Feldzug gegen die Apachen stammte.<br />

Die Fahne sollte an das Regiment gehen, hatte aber keine große Verwendung<br />

und wurde vielleicht einmal im Jahr hervorgeholt. Als eigentliche Regimentsfahne<br />

diente eine nach dem Vorbild des alten Stücks angefertigte Kopie. Daß<br />

dies passierte, war an sich ungewöhnlich. In einer Zeit der Kürzungen im<br />

Verteidigungshaushalt wurde eine neue Einheit gebildet. Dagegen hatte der<br />

General jedoch nichts einzuwenden. <strong>Das</strong> 10. Regiment war trotz seiner ruhmvollen<br />

Geschichte von Hollywood, wo nur ein einziger Film über eines der<br />

schwarzen Regimenter gedreht worden war, stiefmütterlich behandelt worden.<br />

Die vier schwarzen Einheiten - das 9. und 10. Kav<strong>aller</strong>ie- und das 24. und<br />

25. Infantrieregiment - hatten bei der Erschließung des Westens eine wichtige<br />

Rolle gespielt. Die Regimentsstandarte stammte aus dem Jahr 1866 und hatte<br />

ein Mittelstück aus Büffelfell - das Kraushaar der schwarzen "Buffalo Soldiers"<br />

war von den Indianern mit dem Fell des amerikanischen Bisons verglichen<br />

worden. Schwarze Soldaten hatten bei dem Sieg über Geronimo mitge­<br />

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