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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Als baute man eine MP zusammen", flüsterte Kati Günther zu, nachdem er<br />

sich von der Werkbank entfernt hatte.<br />

"Nein." Bock schüttelte den Kopf. "Schlimmer noch. <strong>Das</strong> ist, als baute man<br />

ein kompliziertes Spielzeug zusammen." Die beiden schauten sich an und<br />

fingen an zu lachen.<br />

"Genug!" rief Fromm gereizt. "<strong>Das</strong> ist eine diffizile Arbeit! Wir brauchen<br />

Ruhe. Nächstes Bündel, Nummer 37!"<br />

"Siebenunddreißig", bestätigte Ghosn pflichtgemäß.<br />

"<strong>Das</strong> ist ja schlimmer als eine Zangengeburt!" tobte Kati, als sie draußen<br />

waren.<br />

Bock steckte sich eine Zigarette an. "Nein. Bei Frauen geht das schneller."<br />

Kati lachte wieder und wurde dann ernst. "Eigentlich schade."<br />

"Stimmt. Sie haben gute Arbeit geleistet. Wann ist es soweit?"<br />

"Sehr bald." Kati machte eine Pause. "Günther, Ihre Rolle ist... sehr<br />

gefährlich."<br />

Bock tat einen tiefen Zug und blies den Rauch in die kalte Luft. "Der Plan ist<br />

schließlich von mir. Ich kenne die Risiken."<br />

"Von Himmelfahrtskommandos halte ich nichts", bemerkte Kati nach einer<br />

Weile.<br />

"Ich auch nicht. Die Sache ist gefährlich, aber ich werde wohl überleben.<br />

Ismael, wenn wir ein sicheres Leben hätten führen wollen, säßen wir in Büros<br />

und wären uns nie begegnet. Ich habe Petra und meine Töchter verloren. Nur<br />

meine Mission ist mir geblieben. Ich will zwar nicht behaupten, daß das genug<br />

ist, aber habe ich nicht mehr als die meisten Menschen?" Günther schaute auf<br />

zu den Sternen. "Wie oft habe ich mich gefragt: Wie verändert man die Welt?<br />

Bestimmt nicht, indem man an seine Sicherheit denkt. Was wir tun, kommt den<br />

Zahmen zugute, die die herrschenden Zustände verfluchen, aber nicht den<br />

Mut zum Handeln haben. Wir sind die Männer der Tat, wir nehmen die Risiken<br />

auf uns, stellen uns der Gefahr, nehmen für andere Entbehrungen auf uns. <strong>Das</strong><br />

ist unsere Aufgabe. Für Zweifel ist es jetzt viel zu spät, mein Freund."<br />

"Günther, für mich ist das leichter, denn ich muß sowieso bald sterben."<br />

"Ich weiß." Bock drehte sich um und schaute seinen Freund an. "Wir müssen<br />

uns alle auf das Ende gefaßt machen. Wir haben beide dem Tod zu oft ein<br />

Schnippchen geschlagen. Irgendwann holt er uns ein - und bestimmt nicht im<br />

Bett. Wir haben beide diesen Weg gewählt. Können wir jetzt noch umkehren?"<br />

"Nein, ich nicht. Aber es ist hart, dem Tod ins Gesicht zu sehen."<br />

"Wahr." Günther warf seinen Zigarettenstummel auf den Boden. "Aber<br />

wenigstens wissen wir, was uns bevorsteht. Die anderen, die kleinen Leute,<br />

wissen das nicht. Wer sich für Passivität entscheidet, wählt auch die Unwissenheit.<br />

Entweder ist man ein Instrument des Schicksals, oder man wird sein<br />

Opfer. Diese Wahl kann jeder selbst treffen." Bock führte seinen Freund<br />

zurück ins Haus. "Unsere Entscheidung steht fest."<br />

"Bündel 38!" schnauzte Fromm, als sie eintraten.<br />

"Achtunddreißig", bestätigte Ghosn.<br />

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