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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Worum geht es eigentlich?"<br />

"Es ist doch eine Bombe und keine Elektronikkapsel", antwortete der Ingenieur.<br />

"Na und? Wir haben diese Teufelsdinger zu Dutzenden geborgen. Warum<br />

machen Sie solche Umstände?"<br />

"<strong>Das</strong> erkläre ich Ihnen am besten am Objekt selbst." Ghosn fuhr schnell und<br />

konzentriert. "Wenn Sie am Ende der Meinung sind, ich hätte Ihre Zeit<br />

vergeudet, können Sie mich ruhig erschießen."<br />

Daraufhin wandte Kati den Kopf. Die Idee war ihm schon gekommen, aber<br />

er war ein zu guter Führer, um solche Sachen zu tun. Ghosn hatte zwar nicht<br />

das Zeug zum Kämpfer, war aber auf seinem Gebiet ein Experte und leistete<br />

der Organisation wertvolle Dienste. Der Kommandant ertrug den Rest der<br />

Fahrt schweigend und wünschte sich nur, daß die Nebenwirkungen der Medikamente,<br />

nämlich Erbrechen, ausbleiben würden.<br />

Eine Viertelstunde später stellte Ghosn den Jeep fünfzig Meter von seiner<br />

Werkstatt entfernt ab und führte den Kommandanten über Umwege ins Gebäude.<br />

Mittlerweile war Kati völlig konfus und aufgebracht. Als das Licht<br />

anging, erblickte er die Bombenhülle.<br />

"Na und? Was ist damit?"<br />

"Kommen Sie." Ghosn führte den Kommandanten in die Ecke und hob den<br />

Werkzeugkasten hoch. "Sehen Sie sich das an!"<br />

"Was ist das?" Der Gegenstand sah aus wie eine kleine Kanonenkugel. Kati<br />

war wütend auf Ghosn, der die Szene zu genießen schien. Aber das sollte sich<br />

bald ändern.<br />

"<strong>Das</strong> ist Plutonium."<br />

Der Kopf des Kommandanten schnellte wie von einer Stahlfeder getrieben<br />

herum. "Was? Was wollen Sie..."<br />

Ghosn hob die Hand und sprach leise, aber entschieden. "Mit Sicherheit<br />

kann ich nur sagen, daß es sich um die Sprengladung einer Atombombe<br />

handelt, und zwar einer israelischen."<br />

"Unmöglich", flüsterte Kati.<br />

"Fassen Sie die Kugel mal an", schlug Ghosn vor.<br />

Der Kommandant bückte sich und streckte den Zeigefinger aus. "Sie ist ja<br />

warm! Warum?"<br />

"Die Wärme entsteht, weil das Plutonium, ein radioaktives Isotop, langsam<br />

zerfällt und dabei Alphateilchen ausstrahlt. Diese Strahlung ist harmlos ­<br />

jedenfalls hier. Fest steht, daß wir Plutonium vor uns haben."<br />

"Sind Sie auch ganz sicher?"<br />

"Absolut. Es kann nichts anderes sein." Ghosn ging hinüber an die Bombenhülle<br />

und hielt kleine elektronische Teile hoch. "Die sehen aus wie gläserne<br />

Spinnen, nicht wahr? <strong>Das</strong> sind hochpräzise Kryton-Schalter, für die es nur eine<br />

Anwendung gibt - im Innern einer Atombombe. Sehen Sie, daß diese Platten<br />

aus Sprengstoff hier teils fünfeckig und teils sechseckig sind? Sie müssen so<br />

geformt sein, um eine perfekte Hohlkugel zu bilden. Wir haben es also mit<br />

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