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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Ich sagte außerdem, daß Sie den Zerfall des Warschauer Pakts korrekt<br />

prophezeit haben. Ihre Analyse war übrigens besser als unsere hier im Haus."<br />

"Sie sind ein seltsamer Mann."<br />

"Inwiefern?" fragte <strong>Ryan</strong>.<br />

"Einerseits mögen Sie meine Meinung nicht, andererseits loben Sie meine<br />

Arbeit."<br />

<strong>Ryan</strong> lehnte sich zurück und schloß die Augen. "Ob Sie es nun glauben oder<br />

nicht, Ben, ich habe nicht immer recht. Auch ich mache Fehler. Ich habe sogar<br />

schon kapitale Böcke geschossen, war aber klug genug, das wenigstens zu<br />

erkennen. Und weil ich klug bin, suche ich nach Leuten, die Gegenpositionen<br />

beziehen und für mich den Ausputzer spielen. <strong>Das</strong> habe ich von Admiral Greer<br />

gelernt. Und wenn Sie etwas mitnehmen wollen, Dr. Goodley, dann prägen Sie<br />

sich das ein. Schnitzer können wir uns hier nicht leisten. <strong>Das</strong> heißt zwar nicht,<br />

daß keine vorkommen, aber wir müssen trotzdem versuchen, sie zu vermeiden.<br />

Was Sie da am Kennedy-Institut verfaßt haben, war besser als meine eigene<br />

Arbeit. Es ist theoretisch möglich, daß Sie eines Tages wieder richtig tippen,<br />

wenn ich falschliege. Klar?"<br />

"Jawohl, Sir", erwiderte der überraschte Goodley leise. Natürlich hatte er<br />

recht gehabt und <strong>Ryan</strong> unrecht. Deswegen war er schließlich hier.<br />

"Dann lesen Sie mal."<br />

"Stört es Sie, wenn ich rauche?"<br />

<strong>Jack</strong> machte große Augen. "Sie und rauchen?"<br />

"Ich hatte es mir vor ein paar Jahren abgewöhnt, aber seit ich hier bin ..."<br />

"Geben Sie diese scheußliche Angewohnheit schnellstens wieder auf - aber<br />

vorher hätte ich gerne eine Zigarette."<br />

Nun qualmten die beiden schweigend. Goodley las den Bericht durch, und<br />

<strong>Ryan</strong> beobachtete seine Augen. Dann schaute Dr. Goodley auf. "Verdammt!"<br />

"Gute erste Reaktion. Nun, was halten Sie davon?"<br />

"Es klingt plausibel."<br />

<strong>Ryan</strong> schüttelte den Kopf. "<strong>Das</strong> habe ich dem Präsidenten vor einer Stunde<br />

auch gesagt. Ich bin mir der Sache nicht sicher, mußte sie ihm aber vorlegen."<br />

"Und was soll ich nun tun?"<br />

"Spielen Sie ein bißchen damit herum. Die Rußlandabteilung wird das zwei<br />

Tage lang durchkauen. Sie fertigen Ihre Analyse und ich meine an, aber mit<br />

unterschiedlichem Standpunkt."<br />

"Wie meinen Sie das?"<br />

"Sie halten die Sache für plausibel, und ich habe meine Zweifel. Aus diesem<br />

Grund werden Sie SPINNAKERs Bericht zu entkräften versuchen, während<br />

ich mich bemühe, ihren Wahrheitsgehalt zu finden." <strong>Jack</strong> machte eine Pause.<br />

"<strong>Das</strong> Direktorat Intelligence, das überorganisiert ist, wird den Fall konventionell<br />

behandeln. <strong>Das</strong> will ich nicht tun."<br />

"Und ich soll..."<br />

"Sie sollen Ihren Kopf anstrengen. Ich halte Sie für intelligent, Ben. Beweisen<br />

Sie das. Übrigens, das ist ein Befehl."<br />

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