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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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um sorgfältig geformte Stücke aus Wolfram-Rhenium, die nun von einer<br />

Druckwelle getroffen wurden, deren Geschwindigkeit 9800 Meter pro Sekunde<br />

betrug. Unter dem Wolfram-Rhenium verbarg sich eine Schicht aus<br />

Beryllium von einem Zentimeter Stärke, und diese deckte ein Millimeter<br />

starkes Uran 235 ab, das trotz seiner geringen Masse fast das Gewicht des<br />

Berylliums hatte. Diese gesamte Metallmasse wurde nun durch ein Vakuum<br />

gejagt, und da die Explosion auf einen zentralen Punkt fokussiert war, betrug<br />

die Begegnungsgeschwindigkeit der Teile 19600 Meter pro Sekunde.<br />

<strong>Das</strong> exakte Ziel der Druckwelle und der Metallprojektile war eine zehn Kilo<br />

schwere Masse radioaktiven Plutoniums 239. Diese hatte die Gestalt eines Uförmigen<br />

Rohrs. <strong>Das</strong> Plutonium, das normalerweise eine größere Dichte hat<br />

als Blei, wurde von dem mehrere Millionen Atmosphären betragenden Implosionsdruck<br />

komprimiert, und dies mußte sehr rasch geschehen. Plutonium 239<br />

enthält nämlich auch eine geringe, aber störende Menge des weniger stabilen<br />

und zur Frühzündung neigenden Plutonium 240. Die Wandungen des U-Rohrs<br />

wurden zusammengepreßt, und das Pu flog in die Richtung des geometrischen<br />

Mittelpunkts der Waffe.<br />

Der dritte externe Einfluß kam von einer "Zipper" genannten Einrichtung.<br />

Auf ein drittes Signal der noch intakten Schaltuhr hin beschoß ein Teilchenbeschleuniger<br />

in Miniaturformat, ein hochkompaktes Minizyklotron, das einem<br />

Fön verblüffend ähnlich sah, ein Ziel aus Beryllium mit Deuteriumatomen und<br />

setzte riesige Mengen von Neutronen frei, die mit zehn Prozent der Lichtgeschwindigkeit<br />

durch ein Metallrohr ins Zentrum der Primärladung, die sogenannte<br />

"Arena", jagten. Die Neutronen trafen genau zu dem Zeitpunkt ein, als<br />

das Plutonium 50 Prozent seiner Maximaldichte erreicht hatte. Dieses Metall,<br />

das normalerweise doppelt so schwer wie Blei ist, war bereits zehnmal dichter<br />

und wurde rasch weiter zusammengedrückt und dabei von dem Neutronenbombardement<br />

getroffen.<br />

Kernspaltung.<br />

<strong>Das</strong> Plutonium hat ein Atomgewicht von 239, das die Gesamtmasse der<br />

Neutronen und Protonen in seinem Kern wiedergibt. Was nun begann, spielte<br />

sich buchstäblich an Millionen von Stellen gleichzeitig und immer auf identische<br />

Weise ab. Ein eindringendes thermisches oder "langsames" Neutron kam<br />

einem Plutoniumkern nahe genug, um in den Anziehungsbereich der Kernbindungskräfte<br />

zu gelangen. <strong>Das</strong> Neutron wurde ins Zentrum des Atoms gerissen,<br />

wo es das Energiegleichgewicht des Wirtskerns störte und ihn in einen instabilen<br />

Zustand versetzte. Der bisher stabile Kern begann wild herumzuwirbeln<br />

und wurde von Kräftefluktuationen auseinandergerissen. In den meisten Fällen<br />

verschwand ein Neutron oder Proton ganz und verwandelte sich gemäß<br />

Einsteins Formel E = mc2 in Energie, die in Form von Gamma- und Röntgenstrahlen<br />

freigesetzt wurde. Außerdem gab der Kern noch zwei oder drei<br />

zusätzliche Neutronen ab. <strong>Das</strong> war der entscheidende Faktor. Der Prozeß, der<br />

von nur einem Neutron, das zwei oder drei weitere freisetzte, in Gang gebracht<br />

worden war, setzte sich nun als Kettenreaktion fort. In einer Plutoniummasse,<br />

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