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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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verstieß, schirmten Connor und D'Agustino sein Privatleben und sein Vergnügen<br />

ab. Pete hatte also Verständnis. Daga wünschte sich nur, der Chef<br />

hätte besseren Geschmack bewiesen. E. E. hatte das präsidiale Quartier etwas<br />

früher verlassen und sich besonders schick angezogen. Kurz vor der Landung<br />

frühstückte sie in der Eßecke mit dem Präsidenten. Keine Frage, sie sah gut<br />

aus, ganz besonders an diesem Morgen. Vielleicht ist sie gut im Bett, sagte<br />

sich Special Agent Helen D'Agustino. Fest stand, daß der Präsident und seine<br />

Gefährtin die ausgeruhtesten Menschen an Bord waren. Die Mediengeier ­<br />

der Secret Service hegt eine traditionelle Abneigung gegen Reporter - waren<br />

während des ganzen Fluges unruhig auf ihren Sitzen herumgerutscht und<br />

wirkten trotz ihrer munteren Mienen zerknittert. Am verhärmtesten sah die<br />

Redenschreiberin aus. Abgesehen von ein paar Kaffee- und Toilettenpausen<br />

hatte sie die ganze Nacht über ununterbrochen gearbeitet und das Manuskript<br />

Arnie van Damm gerade zwanzig Minuten vor der Landung abgeliefert.<br />

Fowler las die Rede beim Frühstück durch und war begeistert.<br />

"Callie, das ist großartig!" Der Präsident strahlte die erschöpfte Assistentin,<br />

die mit der Eleganz einer Poetin schrieb, an. Alle Umstehenden waren<br />

verblüfft, als er die junge Frau - Callie Weston war noch keine dreißig - in die<br />

Arme nahm. "Ruhen Sie sich jetzt aus, und viel Spaß in Rom." Callie kamen<br />

die Tränen.<br />

"Es war mir ein Vergnügen, Mr. President."<br />

Die Maschine kam an der vorgesehenen Stelle zum Stehen; sofort legte die<br />

Treppe an. Zwischen dem Flugzeug und einem Podium wurde ein roter Teppich<br />

ausgerollt. Der italienische Präsident und der Premierminister traten<br />

zusammen mit dem amerikanischen Botschafter und dem üblichen Anhang<br />

(darunter Protokollbeamte, die die Zeremonie buchstäblich aus dem Stegreif<br />

inszeniert hatten) an ihre Plätze. Ein Sergeant der Air Force öffnete die<br />

Kabinentür. Agenten des Secret Service spähten argwöhnisch nach draußen<br />

und erblickten Kollegen vom Vorauskommando. Als der Präsident erschien,<br />

stimmte die Kapelle der italienischen Luftwaffe die Begrüßungsfanfare an.<br />

Der Präsident schritt allein die Treppe hinunter. Aus der Realität in die<br />

Unsterblichkeit, dachte er dabei: Den Reportern fielen sein federnder Schritt<br />

und seine entspannte Erscheinung auf, und sie neideten ihm sein königliches<br />

Quartier an Bord. Jetlag ließ sich nur mit Schlaf kurieren, und der Präsident<br />

wirkte eindeutig ausgeruht. Der Anzug von Brooks Brothers war frisch gebügelt<br />

- Air Force One bietet besten Service -, seine Schuhe blitzten nur so, und<br />

seine Frisur saß perfekt. Fowler ging auf den US-Botschafter und seine Gattin<br />

zu und wurde von ihnen zum Präsidenten von Italien geleitet. Die Kapelle<br />

stimmte die amerikanische Nationalhymne an. Es folgten das traditionelle<br />

Inspizieren der Ehrenkompanie und eine kurze Ansprache, die einen Vorgeschmack<br />

auf die zu erwartende Eloquenz gab. Zwanzig Minuten später bestieg<br />

Fowler mit Dr. Elliot, dem Botschafter und seiner Leibwache den Wagen.<br />

"Die erste Begrüßungszeremonie, die ich genossen habe", lobte der Präsi­<br />

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