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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Ausgerechnet jetzt, wo sich alles so positiv entwickelt. Haben Sie etwa auch<br />

Schwierigkeiten mit Cabot?"<br />

"Er arbeitet sich gut ein, und wenn er mehr Unterstützung bekäme, wäre<br />

alles in Ordnung."<br />

"Sind Sie sehr besorgt?"<br />

"Ja. Gerade jetzt, wo wir gute Geheimdienstinformationen brauchen, bekommen<br />

wir sie nicht. Wie sollen wir auf Narmonows Lage reagieren, wenn<br />

wir keine vernünftigen Daten geliefert bekommen? Und was kriegen wir statt<br />

dessen?" fragte Liz mit gespielter Verzweiflung. "Unser Held wuselt herum<br />

und kümmert sich um Sachen, die die CIA nichts angehen - auf der einen Seite<br />

mischt er sich ein und stiftet Panik, auf der anderen versäumt er es, Cabot<br />

vernünftige Analysen zu einer anscheinend sehr wichtigen Entwicklung zu<br />

liefern. Na ja, er ist eben abgelenkt..."<br />

Unser Held, dachte Holtzman. Interessante Wortwahl. Sie muß ihn abgrundtief<br />

hassen. Warum, wußte er aber nicht. <strong>Ryan</strong> hatte nie große politische<br />

Ambitionen gezeigt und war nach allem, was man hörte, ein anständiger Mann.<br />

Der Reporter konnte sich an einen Fauxpas erinnern, eine öffentliche Konfrontation<br />

mit Al Trent, welche, da war Holtzman sicher, inszeniert worden war.<br />

Was war damals wichtig genug gewesen, um einen solchen Eklat in Szene zu<br />

setzen? <strong>Ryan</strong> war zweimal mit dem höchsten Geheimdienstorden ausgezeichnet<br />

worden - die Gründe dafür hatte Holtzman nie in Erfahrung bringen<br />

können. Nur Gerüchte waren umgegangen, fünf verschiedene Versionen von<br />

vier verschiedenen Geschichten, die wahrscheinlich alle nicht stimmten. <strong>Ryan</strong><br />

war bei der Presse nicht sonderlich beliebt, weil er nie etwas durchsickern ließ<br />

und die Geheimhaltung zu ernst nahm. Andererseits aber schmeichelte er sich<br />

auch nicht ein, und solche Leute respektierte Holtzman. Eines stand fest: Er<br />

hatte die Antipathie gegen <strong>Ryan</strong> in der Fowler-Administration schwer unterschätzt.<br />

Ich werde manipuliert, dachte er, daran besteht kein Zweifel. Sehr geschickt<br />

natürlich. Die Information über die Russen war vermutlich korrekt. Und<br />

Klagen über die CIA, weil sie das Weiße Haus nicht vor wichtigen Entwicklungen<br />

warnte, waren ja ein alter Hut. Dieser Hinweis basierte wohl auch auf<br />

Wahrheit. Aber wo steckte dann die Lüge? Gab es überhaupt eine? Oder<br />

wollte man nur sensitive, aber korrekte Informationen an die Öffentlichkeit<br />

bringen... auf die übliche Weise? In diesem Büro an der Nordwestecke des<br />

Westflügels des Weißen Hauses hatte er schon öfters wichtige Dinge erfahren.<br />

Konnte Holtzman auf eine solche Story verzichten?<br />

Ausgeschlossen, Bobby, sagte sich der Reporter.<br />

Auf dem Rückflug glitt die Maschine seidenweich durch die Luft. Während<br />

<strong>Ryan</strong> sich ausschlief, sah sich ein Sergeant, der als Steward fungierte, derweil<br />

die Montageanleitungen einiger Spielsachen an, die <strong>Jack</strong> erstanden hatte.<br />

"Na, Sergeant, was treiben Sie denn da?" fragte der Pilot, der, um sich die<br />

Füße zu vertreten, in die Kabine gekommen war.<br />

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