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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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Vier Stunden später waren sie in Dimona, der israelischen Kernforschungsanlage,<br />

wo ebenfalls ein Gammastrahl-Spektrometer stand. Während Techniker<br />

die Analyse durchführten, sah sich Lowell noch einmal die Blaupausen an und<br />

schüttelte dabei den Kopf. Sie erinnerten <strong>Ryan</strong> an das Schaltbild eines Computerchips<br />

oder andere komplizierte technische Zeichnungen, die er nicht begriff.<br />

"<strong>Das</strong> Ding ist klobig und primitiv. Unsere Kernwaffen haben weniger als ein<br />

Viertel seiner Größe... aber wissen Sie, wie lange wir für den Bau einer<br />

vergleichbaren Bombe brauchten?" Lowell schaute auf. "Zehn Jahre. Diese<br />

Burschen hier schafften das innerhalb von fünf Monaten in einer Höhle. <strong>Das</strong><br />

nennt man Fortschritt, Dr. <strong>Ryan</strong>."<br />

"Ich wußte nicht, daß so etwas möglich ist. Wir hatten immer geglaubt, eine<br />

Terroristenwaffe müßte - aber warum hat diese hier versagt?"<br />

"<strong>Das</strong> lag wahrscheinlich am Tritium. Bei uns gab es in den 50er Jahren zwei<br />

Verpuffungen wegen Helium-Kontamination. <strong>Das</strong> wissen nur wenige Leute. Ich<br />

muß mir die Konstruktion näher ansehen und dazu ein Computermodell<br />

erstellen, aber auf den ersten Blick wirkt sie kompetent - ah, danke." Lowell<br />

nahm von einem israelischen Techniker den Spektrometrie-Ausdruck entgegen,<br />

warf einen Blick darauf und schüttelte den Kopf. "Savannah River, Reaktor K,<br />

1968 - ein sehr gutes Jahr."<br />

"<strong>Das</strong> ist das Bombenmaterial? Sind Sie auch ganz sicher?"<br />

"Ja. Die Israelis informierten mich über den Typ der Bombe, die verlorenging,<br />

die Plutoniummenge - und abgesehen von den Überresten landete alles hier."<br />

Lowell tippte auf die Baupläne. "Und das wär's. Bis zum nächsten Mal", fügte er<br />

hinzu.<br />

Daniel E. Murray, der stellvertretende Direktor des FBI, der sich immer für das<br />

Recht und seine Durchführung interessierte, verfolgte die Verhandlung aufmerksam.<br />

Seltsam nur, daß Geistliche auftraten statt Anwälte. Aber es klappte<br />

trotzdem. Der Prozeß nahm nur einen Tag in Anspruch und war ausgesprochen<br />

fair. Auch gegen das Urteil hatte Murray nichts einzuwenden.<br />

Sie flogen in Prinz Alis Boeing 727 nach Riad und ließen die Maschine der US-<br />

Air Force in Beer Scheba stehen. <strong>Das</strong> Urteil sollte nicht überhastet gefallt<br />

werden. Man mußte sich Zeit für Gebet und Versöhnung nehmen und wollte<br />

diesen Fall nicht anders als alltäglichere Prozesse behandeln. Die Menschen<br />

hatten also Zeit zur Besinnung, und in <strong>Ryan</strong>s Fall tat sich eine weitere Überraschung<br />

auf. Prinz Ali brachte einen Mann in seine Suite.<br />

"Ich bin Mahmoud Hadschi Darjaei", stellte sich der Besucher überflüssigerweise<br />

vor. <strong>Jack</strong> kannte sein Gesicht aus der CIA-Akte. Er wußte auch, daß<br />

Darjaei zum letzten Mal mit einem Amerikaner gesprochen hatte, als der<br />

Herrscher des Iran noch Mohammed Resa Pahlawi hieß.<br />

"Was kann ich für Sie tun?" fragte <strong>Ryan</strong>. Ali dolmetschte.<br />

"Ist es wahr, was man mir gesagt hat? Ich will wissen, ob es wirklich wahr ist."<br />

"Jawohl, es ist wahr."<br />

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