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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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36<br />

Waffenwirkungen<br />

Sergeant Ed Yankevich hätte eigentlich als erster merken sollen, was da vorging,<br />

aber das menschliche Nervensystem arbeitet in Tausendstelsekunden und<br />

nicht schneller. Seinen Blick fest auf den Transporter gerichtet, näherte er sich<br />

dem Fahrzeug und war gut zehn Meter davon entfernt, als die Verpuffung<br />

gerade geendet hatte und die erste Strahlung den Polizeibeamten erreichte.<br />

Getroffen wurde er von Gammateilchen, die eigentlich Photonen sind, aus<br />

denen auch das Licht besteht, aber in diesem Fall war die Energie wesentlich<br />

größer. Diese griffen bereits das Blech des Transporters an und ließen es<br />

aufleuchten wie Neon. Unmittelbar hinter der Gammastrahlung folgten Röntgenstrahlen,<br />

ebenfalls Photonen, aber von geringerer Energie. Den Unterschied<br />

sollte Yankevich, der als erster sterben mußte, nicht spüren. Die intensive<br />

Strahlung wurde von seinen Knochen absorbiert, die sich rasch zur<br />

Rotglut erhitzten; gleichzeitig wurde jedes Neuron in seinem Hirn erregt, als<br />

wäre es eine Glühbirne. Von alledem merkte Sergeant Yankevich nichts. Er<br />

löste sich buchstäblich auf, explodierte, nachdem sein Körper einen winzigen<br />

Bruchteil der Energie absorbiert hatte. Der Rest raste durch ihn hindurch. Die<br />

Gamma- und Röntgenstrahlen breiteten sich in alle Richtungen aus und hatten<br />

eine Wirkung, die niemand vorausgesehen hatte.<br />

Neben dem Transporter, dessen Karosserie nun in ihre Moleküle zerfallen<br />

war, stand die Satelliteneinheit "A" von ABC. In dem Ü-Wagen befanden sich<br />

mehrere Leute, die ebenso wie Sergeant Yankevich keine Zeit bekamen, ihr<br />

Schicksal zu erahnen. Auch die komplizierten und teuren elektronischen Geräte<br />

im Fahrzeug wurden auf der Stelle zerstört. Doch am Heck war die nach<br />

Süden und nach oben ausgerichtete große Parabolantenne angebracht. In ihrer<br />

Mitte ragte wie der Stempel einer Blüte der Hohlwellenleiter auf, ein Metallrohr<br />

mit quadratischem Querschnitt, dessen innere Abmessungen in etwa der<br />

Wellenlänge des Signals entsprachen, das gerade zu dem 37000 Kilometer<br />

über dem Äquator schwebenden Satelliten gesendet wurde.<br />

Der Hohlwellenleiter der Einheit "A" und in der Folge die Antennen der elf<br />

anderen hinter ihr aufgestellten Ü-Wagen wurden von der Gamma- und Röntgenstrahlung<br />

getroffen, die den Metallatomen die Elektronen wegriß - in<br />

manchen Fällen war das Innere der Wellenleiter mit Gold beschichtet, was den<br />

Prozeß noch intensivierte -, und diese Atome gaben ihre Energie auf der Stelle<br />

in Form von Photonen ab. Diese Photonen formten Wellen, deren Frequenz<br />

ungefähr der des zum Satelliten gesendeten Signals entsprach, mit einem<br />

entscheidenden Unterschied <strong>aller</strong>dings: Die Sender der Ü-Wagen hatten eine<br />

Maximalleistung von 1000 Watt gehabt, meist wesentlich weniger. Der Ener­<br />

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