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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Ist der Käpt'n noch an Land?"<br />

"Ja. Er soll um vierzehn Uhr zurück sein."<br />

"Treibstoff ist gebunkert. Der Chefingenieur läßt um fünfzehn Uhr die<br />

Maschinen an. Laufen wir um sechzehn Uhr dreißig aus?"<br />

"Ja."<br />

"Shit. Man kommt kaum noch zum Vögeln."<br />

"Ich zeige dem Kapitän die Wettervorhersage. Kann sein, daß wir wegen des<br />

Sturms später in Japan eintreffen."<br />

"Da wird er sich aber freuen."<br />

"Und wir auch."<br />

"He, wenn das die Liegezeit verlängert, kann ich vielleicht..."<br />

"Und ich auch, Kumpel." Der Erste Offizier griente. Beide Männer waren<br />

Singles.<br />

"Herrlich, nicht wahr?" fragte Fromm, beugte sich vor und schaute durch die<br />

Acrylscheibe das Werkstück an. Der Manipulatorarm hatte das Plutonium aus<br />

der Spindel genommen und für eine eigentlich überflüssige visuelle Inspektion<br />

hochgehoben. Aber es mußte vor dem nächsten Bearbeitungsschritt ohnehin<br />

bewegt werden, und Fromm wollte es sich aus der Nähe ansehen. Er leuchtete<br />

es mit einer kleinen, aber starken Taschenlampe an und merkte dann, daß der<br />

Widerschein der Deckenbeleuchtung genügte.<br />

"Erstaunlich", meinte Ghosn.<br />

<strong>Das</strong> Werkstück war so glatt wie geblasenes Glas - glatter noch, denn seine<br />

Oberfläche war so einheitlich, daß die einzigen Verzerrungen auf die Schwerkraft<br />

zurückzuführen waren. Etwaige Unregelmäßigkeiten waren mit dem<br />

bloßen Auge nicht zu erkennen und eindeutig innerhalb der Toleranzen, die<br />

Fromm am Computer ausgearbeitet hatte.<br />

Die Außenseite des gekrümmten Zylinders war perfekt und reflektierte das<br />

Licht wie eine Linse. Als der Arm ihn um seine Längsachse drehte, zitterten die<br />

Spiegelbilder der Deckenlampen nicht. <strong>Das</strong> fand selbst der Deutsche bemerkenswert.<br />

"Mit solcher Perfektion hatte ich nicht gerechnet", sagte Ghosn.<br />

Fromm nickte. "So etwas ist erst seit kurzer Zeit möglich. Luftkissengelagerte<br />

Werkzeugmaschinen gibt es erst seit fünfzehn Jahren, und die Lasersteuerung<br />

ist noch neuer. Der Hauptanwendungsbereich in der Industrie ist nach<br />

wie vor die Fertigung hochpräziser Instrumente - astronomische Teleskope,<br />

Linsen höchster Qualität, spezielle Teile für Zentrifugen..." Der Deutsche<br />

stand auf. "So, nun muß auch die innere Oberfläche, die wir nicht visuell<br />

inspizieren können, poliert werden."<br />

"Warum haben wir außen angefangen?"<br />

"Um sicherzustellen, daß die Maschine auch richtig arbeitet. <strong>Das</strong> Innere<br />

wird der Laser testen - wir wissen nun, daß er uns korrekte Daten liefert."<br />

Diese Erklärung entsprach nicht ganz der Wahrheit, aber Fromm wollte sein<br />

wirkliches Motiv für sich behalten: Ihm ging es nur um die Schönheit der<br />

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