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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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aucht, der geht nach Genf", bemerkte der Kameramann, der eine Vorliebe<br />

für Genf hatte.<br />

"Was tut sich?" Eine Rechercheurin betrat die Kabine und wurde vom<br />

Produzenten informiert.<br />

"Wo steckt diese Expertin?" grollte der Koordinator.<br />

"Könnten Sie das Band zurückspulen?" fragte die Rechercheurin. Die Studiotechniker<br />

begannen damit, und sie ließ auf Standbild schalten.<br />

"Dimitrios Stavarkos. Patriarch von Konstantinopel, das Sie unter seinem<br />

modernen Namen Istanbul kennen, Rick. Er ist das Oberhaupt <strong>aller</strong> orthodoxen<br />

Kirchen, also eine Art Papst. Die orthodoxen Kirchen in Griechenland,<br />

Rußland und Bulgarien haben zwar ihre eigenen Oberhäupter, unterstehen<br />

aber dem Patriarchen."<br />

"Stimmt es, daß orthodoxe Priester heiraten dürfen?"<br />

"Ja, die Priesterehe existiert, aber vom Bischof an aufwärts gilt das Zölibat."<br />

"<strong>Das</strong> ist die Härte", kommentierte Rick.<br />

"Stavarkos führte im letzten Jahr den Kampf mit den Katholiken um die<br />

Weihnachtsmesse in Bethlehem und gewann, wenn ich mich recht entsinne.<br />

<strong>Das</strong> haben ihm einige katholische Bischöfe nicht verziehen. Was will er in<br />

Rom?"<br />

"<strong>Das</strong> sollen Sie uns sagen, Angie!" versetzte der Koordinator giftig.<br />

"Immer mit der Ruhe, Rick." Angie Miriles hatte wenig Lust auf die Allüren<br />

dieser seichten TV-Primadonna. Sie schlürfte zwei Minuten lang ihren<br />

Kaffee und verkündete dann: "Ich glaube, ich weiß, was hier gespielt wird."<br />

"Wären Sie so gut, uns einzuweihen?"<br />

"Willkommen!" Kardinal D'Antonio küßte Stavarkos auf beide Wangen, obwohl<br />

er sich vor dessen Bart ekelte. Der Kardinal geleitete den Patriarchen in<br />

den Konferenzsaal, wo sechzehn Personen an einem Tisch saßen. Stavarkos<br />

nahm den leeren Platz am Ende ein.<br />

"Wir sind dankbar, daß Sie uns Gesellschaft leisten", sagte Minister Talbot.<br />

"Eine solche Einladung schlägt man nicht aus", erwiderte der Patriarch.<br />

"Haben Sie den Vertragsentwurf gesehen?" <strong>Das</strong> Dokument war per Kurier<br />

zugestellt worden.<br />

"Er ist sehr ehrgeizig", räumte Stavarkos vorsichtig ein.<br />

"Sind Sie mit Ihrer Rolle in dem Abkommen einverstanden?"<br />

<strong>Das</strong> ging dem Patriarchen viel zu schnell. Andererseits - "Ja", antwortete er<br />

schlicht. "Ich verlange absolute Verfügungsgewalt über alle christlichen Reliquienschreine<br />

im Heiligen Land. Wird diese konzediert, trete ich dem Abkommen<br />

mit Freuden bei."<br />

D'Antonio rang um Fassung, atmete durch und flehte hastig um Gottes<br />

Intervention. Später wußte er nicht zu sagen, ob sie ihm zuteil wurde oder<br />

nicht.<br />

"Für solche Pauschalforderungen sind die Verhandlungen wohl zu weit<br />

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