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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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Die Männer in der Zentrale tauschten Blicke. <strong>Das</strong> amerikanische Militär hat<br />

fünf Alarmstufen, die von fünf bis eins numeriert sind. DEFCON-5 bedeutete<br />

normale Operationen im Frieden. 4 war etwas höher und verlangte die verstärkte<br />

Bemannung bestimmter Posten: es blieben also mehr Leute, vorwiegend<br />

Piloten und Soldaten, in der Nähe ihrer Flugzeuge oder Panzer. DEF-<br />

CON-3 bezeichnete eine sehr viel ernstere Lage; an diesem Punkt hatten sich<br />

alle Einheiten voll einsatzbereit zu halten. Bei DEFCON-2 begannen sie in<br />

Stellung zu gehen; diese Alarmstufe galt nur bei unmittelbarer Kriegsgefahr. In<br />

DEFCON-1 waren die amerikanischen Streitkräfte noch nie versetzt worden.<br />

Diese Stufe bedeutete, daß Krieg nicht länger nur drohte; man lud und richtete<br />

die Waffen und wartete auf den Feuerbefehl.<br />

Doch das ganze DEFCON-System war willkürlicher eingerichtet, als man<br />

glaubt. U-Boote operierten normalerweise auf einer höheren Alarmstufe. Auf<br />

strategischen Booten, die immer bereit sein müssen, ihre Raketen binnen<br />

Minuten abzuschießen, galt effektiv immer DEFCON-2. Die Nachricht von<br />

FLTSATCOM machte das nur offiziell und sehr viel ominöser.<br />

"Was kam noch?" fragte Ricks den Kommunikationsoffizier.<br />

"<strong>Das</strong> ist alles, Sir."<br />

"Gingen keine Nachrichten ein? Existiert irgendwo eine Bedrohung?"<br />

"Sir, wir empfingen gestern die übliche Nachrichtensendung. Die nächste<br />

wollte ich in fünf Stunden auffangen, damit wir das Ergebnis der Superbowl<br />

erfahren." Der Lieutenant machte eine Pause. "Sir, weder in den Nachrichten<br />

noch über offizielle Kanäle gab es Hinweise auf eine Krise."<br />

"Was, zum Teufel, ist dann los?" fragte Ricks, ohne eine Antwort zu erwarten.<br />

"Na, ist egal."<br />

"Captain", sagte Claggett, "zuerst einmal sollten wir den Kontakt zu unserem<br />

Freund in zwei-sieben-null abbrechen, finde ich."<br />

"Ja. Bringen Sie uns auf Nordwestkurs. Da er den Kurs nicht so bald ändern<br />

wird, schaffen wir damit eine gute Distanz. Dann setzen wir uns nach Norden<br />

ab."<br />

Claggett blickte aus Gewohnheit auf die Seekarte, um nachzusehen, wie tief<br />

das Wasser war. Im Augenblick befanden sie sich auf der Seeroute von Seattle<br />

nach Japan. Auf seinen Befehl hin drehte Maine nach Backbord ab. Man hätte<br />

zwar auch eine Wendung nach Steuerbord vollführen können, aber auf diese<br />

Weise schaffte das Boot sofort Distanz zu dem Akula, das sie seit mehreren<br />

Tagen verfolgt hatten. Eine Minute später lag Maine quer zur See, die zehn<br />

Meter hoch ging, und der Turm des Bootes wurde zum Ziel der Naturgewalten.<br />

Es krängte um 40 Grad; überall an Bord hielten sich die Männer fest, griffen<br />

nach herumfliegenden Gegenständen.<br />

"Sollen wir ein wenig tiefer gehen, Captain?" fragte Claggett.<br />

"In ein paar Minuten. Warten wir erst einmal ab, ob noch etwas über den<br />

Satellitenkanal kommt."<br />

Der Stamm des majestätischsten <strong>aller</strong> Nadelbäume in Oregon schwamm<br />

nun in drei Teilen seit mehreren Wochen im Pazifik. Seit er Treibgut geworden<br />

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