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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Er hat ihm mit bloßen Händen den Hals gebrochen?" fragte der FBI-<br />

Direktor erstaunt.<br />

"Jawohl. Der Beamte war schmächtig", meinte Murray, "aber trotzdem ..."<br />

"Himmel noch mal! Lassen Sie mal sehen", sagte Shaw. Murray reichte ihm<br />

ein Foto. "Kennen wir diesen Burschen. Dan? <strong>Das</strong> Bild ist ziemlich unscharf."<br />

"Al Denton meint, es könnte Marvin Russell sein. Er sitzt nun am Computer<br />

und verarbeitet das Originaldia. Fingerabdrücke oder anderes kriminalistisches<br />

Material wurde nicht gefunden. <strong>Das</strong> Fahrzeug war auf einen Dritten<br />

zugelassen, der inzwischen verschwunden ist oder wahrscheinlich nie existiert<br />

hat. Der Fahrer ist unbekannt. Wie auch immer, die Beschreibung paßt auf<br />

Russell: kleinwüchsig, kräftig gebaut: Backenknochen und Hautfarbe lassen<br />

ihn wie einen Indianer aussehen. Seine Kleidung und sein Koffer stammen<br />

eindeutig aus Amerika."<br />

"Sie glauben also, er hat sich ins Ausland abgesetzt, nachdem sein Bruder...<br />

nicht dumm", meinte Shaw. "Er gilt als intelligent, nicht wahr?"<br />

"Er war gewitzt genug, sich mit einem Araber zusammenzutun."<br />

"Ist das ein Araber?" Shaw sah sich das zweite Gesicht an. "Könnte auch ein<br />

Grieche oder ein anderer Südländer sein. Ein Durchschnittsgesicht, etwas zu<br />

hell für einen Araber. Er ist uns unbekannt, sagten Sie. Aber Sie scheinen was<br />

zu vermuten, Dan."<br />

"Allerdings. Ich habe mir die Akte angesehen. Vor ein paar Jahren hörten wir<br />

von einem V-Mann, daß Marvin im Nahen Osten war und Kontakt mit der<br />

PFLP aufgenommen hat. Und in Athen, auf neutralem Boden sozusagen, ließe<br />

sich diese Bekanntschaft gut wiederaufnehmen."<br />

"Auch ein günstiger Platz, um einen Drogendeal einzufädeln", gab Shaw zu<br />

bedenken. "Was liegt uns über Bruder Marvin vor?"<br />

"Nicht viel - unser bester V-Mann sitzt. Er zog bei einem Zusammenprall<br />

mit zwei Reservatspolizisten den kürzeren und kam in den Bau."<br />

Shaw grunzte. <strong>Das</strong> Problem mit V-Männern war, daß es sich meist um<br />

Kriminelle handelte, die früher oder später selbst im Gefängnis landeten. <strong>Das</strong><br />

verlieh ihnen einerseits Glaubwürdigkeit, setzte sie andererseits aber vorübergehend<br />

außer Gefecht. <strong>Das</strong> waren nun mal die Spielregeln. "Na schön", meinte<br />

der Direktor. "Sie wollen etwas unternehmen. Was?"<br />

"Mit ein bißchen Druck könnten wir seine vorzeitige Entlassung wegen<br />

guter Führung erreichen und ihn wieder in die >Warrior Society< einschleusen.<br />

Falls die wirklich Kontakte zu Terroristen unterhält, sollten wir sie schon jetzt<br />

im Auge behalten. <strong>Das</strong> gilt auch im Falle von Drogenhandel. Eine Anfrage bei<br />

Interpol über den Fahrer blieb ergebnislos. Er ist weder als Terrorist noch als<br />

Rauschgifthändler bekannt. Die Ermittlungen der Griechen verliefen im<br />

Sande; sie haben nichts als einen toten Wachtmeister und ein Bild mit zwei<br />

namenlosen Gesichtern. Sie schickten uns das Foto als letzten Versuch, weil sie<br />

Russell für einen Amerikaner hielten."<br />

"Wohnte er im Hotel?" fragte der Direktor, ganz der alte Schnüffler.<br />

"Ja, man stellte fest, daß er in einem von zwei nebeneinanderliegenden<br />

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