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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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Nase und verfluchte die Erkältung, die der jähe Wetterumschwung ihm beschert<br />

hatte. Selbst für eine kleine Unpäßlichkeit hatte er jetzt keine Zeit.<br />

"<strong>Das</strong> glaube ich nicht. Ich habe Fowler persönlich über die Probleme bei der<br />

Verschrottung der Raketen unterrichtet. Dieser Artikel ist dummes Geschwätz.<br />

Sie wissen, daß ich mich mit Hitzköpfen in Uniform auseinanderzusetzen<br />

hatte - diesen Narren, die im Baltikum auf eigene Faust losschlugen.<br />

Und die Amerikaner wissen das auch. Ich finde es unglaublich, daß die diesen<br />

Unsinn ernst nehmen. Ihr Nachrichtendienst wird ihnen mit Sicherheit die<br />

Wahrheit melden - und die Wahrheit ist, was ich Fowler persönlich gesagt<br />

habe!"<br />

"Genosse Präsident." Golowko hielt kurz inne. Die Anrede "Genosse"<br />

gewöhnte man sich nur schwer ab. "So wie es bei uns Elemente gibt, die den<br />

Amerikanern mißtrauen, gibt es auch in den USA welche, die uns weiter<br />

hassen und beargwöhnen. Für viele kam die Veränderung in unserem Verhältnis<br />

zu rasch und zu überraschend, um sich gleich anzupassen. Ich kann mir<br />

durchaus vorstellen, daß es amerikanische Regierungsmitglieder gibt, die dieser<br />

Meldung Glauben schenken."<br />

"Fowler ist eitel und längst nicht so charakterstark, wie er vorgibt, aber<br />

kein Narr - und nur ein Narr kann nach einem Gespräch mit mir diesen<br />

Quatsch glauben." Narmonow gab Golowko die Übersetzung zurück.<br />

"Meine Analytiker sind anderer Ansicht. Wir halten es für möglich, daß die<br />

Amerikaner diese Sache glauben."<br />

"Besten Dank für Ihre Analyse. Ich bin anderer Meinung."<br />

"Die Meldung bedeutet auch, daß die Amerikaner einen Spion in unserer<br />

Regierung sitzen haben."<br />

"<strong>Das</strong> bezweifle ich nicht - immerhin haben wir ja auch unsere Leute in<br />

Washington -, aber im vorliegenden Fall ist das anders. Wie kann ein Spion<br />

etwas melden, was ich nicht gesagt habe? Über dieses angebliche Problem<br />

habe ich mit niemandem gesprochen. Es existiert nicht. Was fangen Sie mit<br />

einem Agenten an, der Sie belügt?"<br />

"Wir ergreifen sehr strenge Maßnahmen", versicherte Golowko.<br />

"Und die Amerikaner werden das nicht anders halten." Narmonow machte<br />

eine kurze Pause und lächelte dann. "Wissen Sie, was das bedeuten kann?"<br />

"Wir sind immer aufgeschlossen für neue Ideen."<br />

"Denken Sie einmal wie ein Politiker. Dies könnte auf einen Machtkampf<br />

in der US-Regierung hinweisen. Daß wir mit hineingezogen worden sind,<br />

könnte reiner Zufall sein."<br />

Darüber dachte Golowko nach. "Wir haben erfahren, daß <strong>Ryan</strong>, der Stellvertretende<br />

Direktor, bei Fowler unbeliebt ist..."<br />

"Ah, <strong>Ryan</strong>, an den erinnere ich mich. Ein ernst zu nehmender Gegenspieler?"<br />

"Allerdings."<br />

"Und ein Ehrenmann. Er gab mir einmal sein Wort und hielt es auch."<br />

So was vergißt ein Politiker mit Sicherheit nicht, dachte Golowko.<br />

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