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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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ein Moto-Cross. Bei der raschen Fahrt durch die uralten Straßen von Rom<br />

sehnte <strong>Ryan</strong> sich ins Flugzeug zurück, denn jeder italienische Autofahrer<br />

schien Ambitionen für die Formel l zu haben. Mit Clark am Steuer eines<br />

unauffälligen Wagens auf einer spontan gewählten Route hätte sich <strong>Ryan</strong><br />

sicherer gefühlt, aber in seiner derzeitigen Position zählten bei den Sicherheitsvorkehrungen<br />

nicht nur praktische, sondern auch protokollarische Kriterien.<br />

Es gab natürlich noch einen anderen Grund ...<br />

"Es geht doch nichts über einen unauffälligen Empfang", murmelte <strong>Jack</strong>.<br />

"Nicht aufregen. Den großen Bahnhof gibt es hier immer. Sind Sie zum<br />

ersten Mal in Rom?"<br />

"Ja. Wollte schon lange hin, kam aber nie dazu. Ich interessiere mich für die<br />

Kunst und die Geschichte."<br />

"Da gibt's eine Menge zu sehen", stimmte Adler zu. "Und was die Geschichte<br />

anbetrifft - meinen Sie, daß wir nun auch welche machen?"<br />

<strong>Ryan</strong> wandte sich seinem Kollegen zu. Die Vorstellung, Geschichte zu<br />

machen, war für ihn ein vollkommen neuer Gedanke. Und ein gefährlicher.<br />

"<strong>Das</strong> gehört nicht zu meinem Job, Scott."<br />

"Sie wissen ja, was passiert, wenn diese Sache klappt."<br />

"Ehrlich gesagt, habe ich mir über die Konsequenzen noch keine Gedanken<br />

gemacht."<br />

"<strong>Das</strong> sollten Sie aber tun. Keine Tat bleibt ungestraft."<br />

"Reden Sie von Minister Talbot?"<br />

"Nein, von meinem Chef ganz bestimmt nicht."<br />

<strong>Ryan</strong> schaute nach vorne und sah, wie ein Laster der Fahrzeugkolonne hastig<br />

auswich. Der italienische Polizist an der rechten Flanke der Motorrad-Eskorte<br />

hatte seinen Kurs um keinen Millimeter geändert.<br />

"Es geht mir nicht um die Meriten. Ich hatte nur eine Idee, das ist alles. Und<br />

jetzt bin ich das Vorauskommando."<br />

Adler schüttelte leicht den Kopf und schwieg. Wie konnte sich dieser Mann<br />

so lange im Regierungsdienst halten? fragte er sich.<br />

Die gestreiften Anzüge der Schweizergarde hatte Michelangelo entworfen.<br />

Wie die roten Waffenröcke der britischen Guards waren auch sie Relikte aus<br />

einer längst vergangenen Zeit, die man weniger aus praktischen Erwägungen<br />

als aus touristisch-kommerziellen Zwecken beibehielt. Die Männer mit ihren<br />

Waffen sahen richtig urig aus. Die Wächter des Vatikans trugen Hellebarden,<br />

häßliche, langschäftige Hackinstrumente, mit denen die Infanterie früher die<br />

Ritter von den Pferden geholt oder notfalls auch nur den Gaul verletzt hatte.<br />

War ein Ritter in seiner Rüstung erst einmal aus dem Sattel, wurde er ohne viel<br />

Federlesens geknackt wie ein Hummer. Viele Leute finden mittelalterliche<br />

Waffen romantisch, dachte <strong>Ryan</strong>, aber was man mit ihnen anstellte, war alles<br />

andere als romantisch. Ein modernes Gewehr mochte den Körper des Gegners<br />

durchlöchern, aber dieses alte Kriegsgerät hatte ihn zerstückelt. Sinn und<br />

Zweck war in beiden Fällen das Töten. Nur sorgte das Gewehr für "saubere"<br />

Beerdigungen.<br />

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