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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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Ricks schüttelte den Kopf. "Nein, wir bleiben still."<br />

"Sir, unser Freund da draußen muß den Kollisionslärm gehört haben und<br />

nun zu uns unterwegs sein. Unser bestes Sonar haben wir verloren. Es wäre am<br />

klügsten, ihm nach Möglichkeit auszuweichen."<br />

"Nein, wir bleiben lieber in Deckung."<br />

"Dann lassen Sie wenigstens einen MOSS los."<br />

"Eine vernünftige Idee. Sir", meinte der Waffenoffizier.<br />

"Gut, dann programmieren Sie ihm das Geräusch ein, das wir im Augenblick<br />

erzeugen, und lassen Sie ihn nach Süden laufen."<br />

"Jawohl." Maines Torpedorohr 3 wurde mit einem MOSS geladen, einem<br />

Mobilen Submarine-Simulator. Hierbei handelte es sich um einen Torpedo, der<br />

statt eines Sprengkopfes einen Lärmgenerator und einen Sonar-Überträger<br />

enthielt. Seine Aufgabe war, die Geräusche zu erzeugen, die ein beschädigtes<br />

U-Boot der Ohio-Klasse macht. Und da eine defekte Welle einer der wenigen<br />

Gründe ist, aus denen ein Ohio laut wird, war diese Option bereits einprogrammiert.<br />

Der Waffenoffizier stellte das entsprechende Band ein und schoß den<br />

Simulator wenige Minuten später ab. Der MOSS jagte nach Süden und begann<br />

nach 2000 Metern sein Signal auszustrahlen.<br />

Über Charleston in South Carolina hatte es aufgeklart. Hier war, anders als in<br />

Virginia und Maryland, nur Schneeregen gefallen. Was liegengeblieben war,<br />

hatte die Nachmittagssonne geschmolzen, so daß die alte Stadt aus der Kolonialzeit<br />

wieder blitzsauber aussah. Der Kommandeur der U-Gruppe 6, ein<br />

Admiral, sah von einem Versorgungsschiffaus zu, wie zwei seiner Boote den<br />

Cooper River hinunter Richtung See und damit in Sicherheit fuhren. Er war<br />

<strong>aller</strong>dings nicht der einzige Beobachter. Gut 300 Kilometer über ihm zog ein<br />

sowjetischer Aufklärungssatellit seine Bahn und folgte der Küste bis nach<br />

Norfolk, wo die Wolkendecke ebenfalls aufriß. Der Späher sandte seine Bilder<br />

an eine russische Station auf der Westspitze von Kuba. Von dort aus gingen die<br />

Daten über Nachrichtensatellit weiter. Da die meisten russischen Trabanten<br />

dieses Typs in einem hohen polaren Orbit kreisten, waren sie von dem elektromagnetischen<br />

Puls nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Sekunden später<br />

lagen die Aufnahmen in Moskau vor.<br />

"Ja?" fragte der Verteidigungsminister.<br />

"Wir haben Bilder von drei amerikanischen Marinestützpunkten Von Charleston<br />

und King's Bay laufen strategische U-Boote aus."<br />

"Danke." Der Minister legte auf. Eine weitere Bedrohung, über die er sofort<br />

Präsident Narmonow informierte.<br />

"Was bedeutet das?"<br />

"Es bedeutet, daß die militärischen Maßnahmen der Amerikaner nicht rein<br />

defensiv sind. Diese Boote haben zum Teil Interkontinentalraketen Trident D-5<br />

an Bord, eine Waffe, mit der ein Erstschlag geführt werden kann. Erinnern Sie<br />

sich noch, wie sehr den Amerikanern an der Abschaffung unserer SS-18<br />

gelegen war?"<br />

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