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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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konnten nämlich zwei Stunden vergehen, ehe die Ersatzmaschine in Maryland<br />

landete.<br />

"Mag sein, aber das ist meine Entscheidung. Ich will jetzt nicht einfach<br />

weglaufen."<br />

Hinter dem Präsidenten tauschten Pete Connor und Helen D'Agustino einen<br />

bösen Blick. Sie machten sich keine Illusionen über das Ergebnis eines Atomschlages<br />

gegen die USA. Mobilität war die beste Verteidigung des Präsidenten,<br />

und diese hatte er gerade leichtfertig verspielt.<br />

Von Camp David ging der Funkspruch sofort heraus. Der Hubschrauber des<br />

Präsidenten, der gerade Washingtons Autobahnring überflog, machte kehrt<br />

und wandte sich zurück nach Südosten. Auf dem Gelände des Observatoriums<br />

der Marine ging er nieder. Vizepräsident Durling und seine ganze Familie<br />

sprangen an Bord und schnallten sich noch nicht einmal an. In der Maschine<br />

knieten Agenten des Secret Service mit Uzi-MPs im Anschlag. Durling wußte<br />

lediglich, was seine Leibwächter ihm mitgeteilt hatten. Er ermahnte sich zur<br />

Ruhe und beschloß, einen kühlen Kopf zu wahren. Nun schaute er sein<br />

jüngstes Kind an, einen vierjährigen Jungen. Noch einmal so jung sein, hatte er<br />

erst gestern gedacht, und in einer Welt aufwachsen, der kein großer Krieg mehr<br />

droht. Die Schrecken seiner Jugend, die Kubakrise, die er als Erstsemester<br />

miterlebt hatte, seine Dienstzeit bei der 82. Luftlandedivision, das Jahr, das er<br />

als Zugführer in Vietnam verbracht hatte. Die Erfahrungen in diesem Krieg<br />

hatten aus Durling einen höchst ungewöhnlichen liberalen Politiker gemacht.<br />

Er hatte sich nicht gedrückt, sondern sein Leben aufs Spiel gesetzt; zwei seiner<br />

Männer waren in seinen Armen gestorben. Erst gestern hatte er, als er seinen<br />

Sohn betrachtete, Gott gedankt, daß dem Kleinen solche Erlebnisse erspart<br />

bleiben würden.<br />

Und jetzt das. Sein Sohn, der gerne flog, wußte nur, daß es einen überraschenden<br />

Hubschrauberflug gab. Seine Frau war besser informiert und hatte<br />

Tränen in den Augen.<br />

Der VH-3 setzte 50 Meter von dem Flugzeug entfernt auf. Ein Agent des<br />

Secret Service sprang hinaus und erblickte einen Zug Militärpolizisten der Air<br />

Force, die den Weg zur Treppe sicherten. Der Vizepräsident wurde praktisch<br />

hingeschleift; ein stämmiger Agent schnappte sich seinen Sohn und rannte mit<br />

ihm los. Zwei Minuten später, noch ehe die Passagiere angeschnallt waren, ließ<br />

der Pilot des fliegenden Befehlsstandes NEACP die Triebwerke aufheulen und<br />

jagte die Maschine die Startbahn 01 links entlang. Er ging auf Ostkurs zum<br />

Atlantik, wo bereits eine KC-10 kreiste, um die Tanks der Boeing aufzufüllen.<br />

"<strong>Das</strong> ist ein ernstes Problem", sagte Ricks im Maschinenraum. Sie hatten<br />

gerade versucht, wieder Fahrt aufzunehmen, aber bei mehr als drei Knoten<br />

heulte die Schraube gespenstisch. Die Welle war leicht verbogen, würde aber<br />

wohl noch eine Weile halten. "Alle sieben Flügel müssen beschädig sein. Wenn<br />

wir versuchen, Umdrehungen für mehr als drei Knoten zu machen, erzeugen<br />

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