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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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war, hatte er sich weiter mit Wasser vollgesogen, und die Ketten, die die drei<br />

Teile zusammenhielten, gaben ihm einen leicht negativen Auftrieb. Ganz an die<br />

Oberfläche kam das Holz nicht, schon gar nicht bei diesem Wetter. So schwebten<br />

die drei Teile träge wie Luftschiffe und drehten sich langsam, als die See<br />

versuchte, ihre Ketten zu zerreißen.<br />

Ein junger Sonarmann der Maine hörte etwas in null-vier-eins, fast genau<br />

voraus. Ein seltsames Geräusch, wie ein Klingeln, aber tiefer. Kein Schiff,<br />

dachte er, und auch kein Tier. Die Schallquelle verlor sich fast im Oberflächenlärm,<br />

und ein Kurs ließ sich nicht feststellen...<br />

"Scheiße!" Er schaltete sein Mikrofon ein. "Zentrale, hier Sonar - Sonarkontakt<br />

in nächster Nähe!"<br />

"Was?" Ricks stürzte in den Sonarraum.<br />

"Ich weiß nicht, was es ist, Sir, aber es ist ganz in unserer Nähe!"<br />

"Wo?"<br />

"<strong>Das</strong> kann ich noch nicht sagen; der Kontakt liegt links und rechts von<br />

unserem Bug. Ein Schiff scheidet aus, aber ich weiß nicht, was das ist, Sir!" Der<br />

Maat starrte auf den Leuchtfleck auf seinem Display und lauschte angestrengt.<br />

"Nicht eindeutig auszumachen, aber ganz nahe, Sir!"<br />

"Aber -" Ricks hielt inne und schrie automatisch: "Alarmtauchen!" Aber er<br />

wußte, daß es dazu zu spät war.<br />

Im ganzen Rumpf der USS Maine hallte es wie in einer großen Trommel, als<br />

Holz die Fiberglasverkleidung des Bugsonars traf.<br />

Der Baumstamm war in drei Teile zersägt worden. <strong>Das</strong> erste bekam axial<br />

Berührung mit der Seite des Sonardoms und richtete nur wenig Schaden an,<br />

weil das U-Boot nur ein paar Knoten lief und solide gebaut war. Aber der Lärm<br />

war schlimm genug. <strong>Das</strong> erste Stück wurde also beiseite geschoben, aber es<br />

folgten noch zwei weitere, und eines kollidierte gerade in Höhe der Zentrale<br />

mit dem Rumpf.<br />

Der Rudergänger reagierte sofort auf den Befehl des Captains und stieß das<br />

Steuer bis zum Anschlag nach vorne. Augenblicklich hob sich das Heck des<br />

Bootes in die Bahn der Stammsegmente. Maines Heck endete in einem Kreuz.<br />

Über und unter der Schraubenwelle waren Ruder befestigt. Rechts und links<br />

befanden sich die Hecktiefenruder, die wie die Höhenflossen eines Flugzeuges<br />

funktionierten. An ihrem Ende gab es eine weitere vertikale Einrichtung, die<br />

wie ein Hilfsruder aussah, in Wirklichkeit aber ein Fitting für Sonarsensoren<br />

war. Daran blieb die Kette zwischen zwei Stammteilen hängen; zwei Teile<br />

außenbords, eines innenbords, und letzteres war gerade lang genug, um die<br />

sich drehende Schraube zu erreichen. <strong>Das</strong> Resultat war der fürchterlichste<br />

Lärm, den die Mannschaft an Bord je gehört hatte. Die siebenflügelige<br />

Schraube der Maine bestand aus einer Mangan-Bronze-Legierung und war in<br />

einem sieben Monate langen Fertigungsprozeß in ihre fast perfekte Form<br />

gebracht worden. Sie war widerstandsfähig, aber nicht unverwüstlich. Ihre<br />

krummsäbelähnlichen Flügel trafen nun nacheinander den Stamm wie eine<br />

langsame, stumpfe Kreissäge, und jeder Aufprall riß Scharten in die Kanten<br />

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