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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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mont. >"Weitere Truppen zwecks Aufklärung.< Sir, das klingt nach Verstärkung."<br />

Ein junger Feuerwehrmann fand den ersten Überlebenden, der von der Laderampe<br />

im Erdgeschoß nach oben kroch. Erstaunlich, daß er die Detonation<br />

überhaupt überstanden hatte. Er hatte Verbrennungen zweiten Grades an den<br />

Händen erlitten und sich beim Kriechen Glas- und Betonsplitter in seine<br />

Wunden gepreßt. Der Feuerwehrmann hob den Verletzten, einen Polizisten,<br />

auf und trug ihn zum Evakuierungssammelpunkt. Aus zwei verbliebenen<br />

Löschfahrzeugen wurden beide Männer mit Wasser besprüht. Anschließend<br />

wurden sie ausgezogen und noch einmal abgespritzt. Der Polizeibeamte war<br />

halb bei Bewußtsein und versuchte während der Fahrt, dem Feuerwehrmann<br />

etwas zu verstehen zu geben. Aber dieser war zu ausgekühlt, erschöpft und<br />

verängstigt, um ihm Beachtung zu schenken. Er hatte seine Pflicht getan, und<br />

es würde ihm vielleicht sein Leben kosten. Die Erfahrung war viel zu überwältigend<br />

für den Zwanzigjährigen, der nur auf den nassen Boden des Krankenwagens<br />

starrte und unter seiner Decke fröstelte.<br />

Den Haupteingang hatte ein Sturz aus Spannbeton gekrönt, der von der<br />

Druckwelle zerschmettert worden war und dessen Trümmer den Weg versperrten.<br />

Ein Soldat stieg aus dem Panzer und schlang das Stahlseil der hinter<br />

dem Turm montierten Winde um den größten Betonbrocken. Währenddessen<br />

schaute Brandmeister Callaghan auf die Uhr. Zum Aufgeben war es nun zu<br />

spät. Er war entschlossen, den Einsatz zu Ende zu führen, auch wenn er ihn mit<br />

dem Leben bezahlen müßte.<br />

<strong>Das</strong> Seil straffte sich, und das Trümmerteil wurde aus dem Weg gezogen. Ein<br />

Wunder, daß der Rest des Eingangs nicht einstürzte. Callaghan ging voran<br />

durch die schuttübersäte Öffnung, gefolgt von Colonel Lyle.<br />

Die Notbeleuchtung brannte, alle Sprinkler schienen zu laufen. Callaghan<br />

fiel wieder ein, daß an dieser Stelle die Hauptwasserleitung ins Stadium<br />

geführt wurde; das erklärte die rauschenden Wasserschleier. Er hörte auch<br />

noch andere Geräusche, solche, die von Menschen kamen. Callaghan betrat<br />

eine Herrentoilette und fand zwei Frauen im Wasser sitzend vor. Ihre lacken<br />

waren mit Erbrochenem bespritzt.<br />

"Holt sie raus!" rief er seinen Männern zu. "Ausschwärmen, rasch umsehen<br />

und so rasch wie möglich wieder hierher zurückkommen!" Callaghan suchte<br />

die Kabinen in der Toilette ab - alle leer. Sie hatten sich die ganze Mühe<br />

gemacht, um dann zwei Frauen in der falschen Toilette zu finden. Nur zwei.<br />

Der Brandmeister warf Colonel Lyle einen Blick zu. Zu sagen gab es eigentlich<br />

nichts. Sie traten hinaus in die Eingangshalle.<br />

Callaghan erkannte erst nach einem Augenblick, daß er vor einem Zugang<br />

zu der unteren Ebene des Stadions stand. Vor kurzer Zeit hätte er von diesem<br />

Punkt auf die südlichen Ränge und das Dach sehen sollen, aber nun erblickte er<br />

die Berge, die sich gegen den orangenen Abendhimmel abzeichneten. Wie in<br />

Trance ging er auf die Öffnung zu.<br />

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