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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Ich unterstelle gar nichts", log der Ermittler, der wußte, daß Katz ihn<br />

durchschaute. Er hatte den Mann von Anfang an richtig eingeschätzt. Katz war<br />

ein hitzköpfiger, leidenschaftlicher Mensch, der keine Geheimnisse wahrte,<br />

die er für überflüssig hielt. Vermutlich war er auch ein erstklassiger Arzt.<br />

"Ich kehre zu meiner ersten Frage zurück. Hat Caroline <strong>Ryan</strong>s Verhalten sich<br />

irgendwie geändert - seit letztem Jahr, sagen wir einmal?"<br />

"Sie ist ein Jahr älter geworden. Die <strong>Ryan</strong>s haben Kinder, die größer werden,<br />

und Kinder sind manchmal eine Last. Ich habe selber welche. Nun ja, sie hat<br />

ein wenig zugenommen - steht ihr nicht schlecht, bisher wollte sie eher zu<br />

mager sein -, und sie wirkt auch zu erschöpft. Nun, ihr Weg zur Arbeit ist weit,<br />

und die Arbeit hier ist hart, besonders für Mütter mit kleinen Kindern."<br />

"Und das ist Ihrer Auffassung nach alles?"<br />

"Hören Sie, ich bin Augenarzt und kein Eheberater. Therapie fällt nicht in<br />

mein Fachgebiet."<br />

"Eheberater? Warum sagen Sie das? Habe ich so etwas erwähnt?"<br />

Gerissener Hund, dachte Katz und ließ seinen Schnauzer los. Vielleicht ist er<br />

Diplompsychologe... nein, eher Autodidakt. Polizisten sind gute Menschenkenner.<br />

Hat dieser Kerl auch mich durchschaut?<br />

"Mit >häuslichen Problemen< sind bei Verheirateten allgemein Ehekrisen<br />

gemeint", sagte Katz langsam. "Nein, Hinweise darauf hat sie nicht gegeben."<br />

"Sind Sie sicher?"<br />

"Absolut sicher."<br />

"Gut, dann vielen Dank, Dr. Katz. Tut mir leid, Sie belästigt zu haben." Er<br />

reichte Katz eine Karte. "Sollten Sie etwas in dieser Richtung erfahren, wäre<br />

ich dankbar, wenn Sie mich verständigten."<br />

"Was geht hier eigentlich vor?" fragte Katz. "Wenn Sie an meiner Unterstützung<br />

interessiert sind, erwarte ich eine Antwort auf meine Frage. Zum Spaß<br />

spioniere ich nämlich anderen Leuten nicht nach."<br />

"Mr. <strong>Ryan</strong> hat eine sehr hohe Stellung in der Regierung. Aus Gründen der<br />

nationalen Sicherheit behalten wir solche Leute routinemäßig im Auge. Ist das<br />

bei Ihnen anders? Ergreifen Sie etwa keine Maßnahmen, wenn ein Chirurg mit<br />

einer Alkoholfahne zur Arbeit kommt?"<br />

"So etwas gibt es bei uns nicht", versicherte Katz.<br />

"Aber wenn es vorkäme, würden Sie es doch nicht übersehen."<br />

"Ganz bestimmt nicht."<br />

"<strong>Das</strong> hört man gern. Wie Sie wissen, hat Dr. <strong>Ryan</strong> Zugang zu streng<br />

geheimen Informationen. Es wäre unverantwortlich von uns, solche Leute<br />

nicht zu überwachen. Und hier geht es um eine hochsensitive Angelegenheit,<br />

Dr. Katz."<br />

"<strong>Das</strong> ist mir inzwischen klar."<br />

"Wir haben den Verdacht, daß Dr. <strong>Ryan</strong>s Verhalten ... irregulär ist. Und<br />

dem müssen wir nachgehen. Verstehen Sie das? Wir sind dazu gezwungen."<br />

"Gut, das sehe ich ein."<br />

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