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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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Nun stellte er fest, daß die Speisekarte in Hebräisch war. "Hm, da lasse ich Sie<br />

bestellen... schade, daß Alden solchen Mist gebaut hat", bemerkte er und<br />

fügte in Gedanken hinzu: <strong>Das</strong> sind die heißesten Kastanien, die ich je aus dem<br />

Feuer holen mußte.<br />

"In der Tat bedauerlich", erwiderte Ben Jakob. "Der Mann ist in meinem<br />

Alter! Weiß er denn nicht, daß reifere Frauen diskreter und geschickter sind?"<br />

Selbst dieses Thema handelte er in der Fachterminologie ab.<br />

"Er hätte sich ja auch mal ein bißchen mehr um seine Frau kümmern<br />

können."<br />

Ben Jakob grinste. "Ich vergesse immer wieder, wie stockkatholisch Sie<br />

sind."<br />

"Daran liegt es nicht, Avi. Wer will schon mehr als eine Frau in seinem Leben<br />

haben?" fragte <strong>Ryan</strong> mit unbeweglicher Miene.<br />

"Nach Einschätzung unserer Botschaft muß er gehen." Die naheliegende<br />

Frage nach dem Nachfolger stellte Ben Jakob nicht.<br />

"Gut möglich, aber ich bin nicht nach meiner Meinung gefragt worden. Ich<br />

schätze den Mann sehr. Er ist dem Präsidenten ein guter Berater. Er hört auf<br />

uns und widerspricht uns im allgemeinen nur, wenn er einen guten Grund hat.<br />

Vor sechs Monaten kam er mit einer Analyse sogar mir zuvor. Ein brillanter<br />

Kopf, aber ein unverbesserlicher Casanova... nun, wir haben alle unsere<br />

Schwächen. Ein Jammer, daß er wegen einer solchen Dummheit gehen muß."<br />

<strong>Jack</strong> fand den Zeitpunkt denkbar ungünstig.<br />

"Leute wie er haben im Staatsdienst nichts verloren, weil sie zu leicht unter<br />

Druck zu setzen sind."<br />

"Die Russen setzen inzwischen keine Sexköder mehr ein... und die junge<br />

Frau ist Jüdin, nicht wahr? Arbeitet sie vielleicht für Sie?"<br />

"Ich bitte Sie, Dr. <strong>Ryan</strong>! Trauen Sie mir so etwas zu?" Avi Ben Jakob brach in<br />

ein bäriges Gelächter aus.<br />

"Stimmt, Ihre Operation kann das nicht gewesen sein, denn es wurde kein<br />

Erpressungsversuch unternommen." Damit war <strong>Jack</strong> fast zu weit gegangen.<br />

Der General machte schmale Augen.<br />

"Selbstverständlich war das nicht unsere Operation. Halten Sie uns denn für<br />

wahnsinnig? Dr. Elliot wird Aldens Nachfolgerin."<br />

<strong>Ryan</strong> schaute von seinem Bier auf. An diese Möglichkeit hatte er überhaupt<br />

nicht gedacht. Ach du Scheiße...<br />

"Sie ist Ihnen ebenso freundlich gesinnt wie uns", merkte Avi an.<br />

"Mit wie vielen Ministern hatten Sie im Lauf der vergangenen zwanzig Jahre<br />

Differenzen, Avi?"<br />

"Mit keinem natürlich."<br />

<strong>Ryan</strong> schnaubte und trank seine Flasche aus. "Hatten Sie nicht gerade einen<br />

Plausch unter Profis vorgeschlagen?"<br />

"Nun, wir haben dieselbe Funktion, Sie und ich. Manchmal, wenn wir viel<br />

Glück haben, hört man auf uns."<br />

"Es soll aber auch vorkommen, daß wir schiefliegen..."<br />

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