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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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licke. Vielleicht hatte die Aufmerksamkeit des Fremden ihr gegolten. Beim<br />

Personenschutz war die Grenze zwischen Aufmerksamkeit und Verfolgungswahn<br />

immer fließend, selbst wenn man das taktische Umfeld kannte, und Clark<br />

war Jerusalem fremd. Andererseits hatten sie ihren Weg und das Restaurant aufs<br />

Geratewohl gewählt. Kaum jemand konnte also in Erfahrung gebracht haben,<br />

daß <strong>Ryan</strong> und Ben Jakob sich hier umsahen, und keine Organisation hatte genug<br />

Personal, um eine ganze Stadt abzudecken, von den russischen Sicherheitskräften<br />

in Moskau vielleicht abgesehen. Trotzdem: warum der Blickkontakt?<br />

Nun denn. Clark prägte sich das Gesicht ein und speicherte es zu Hunderten<br />

anderen in seiner internen Datenbank ab.<br />

Ghosn setzte seine Streife fort. Er hatte alle erforderlichen Bücher besorgt und<br />

observierte nun die Schweizer Soldaten, wie sie sich bewegten, wie zäh sie<br />

aussahen. Avi Ben Jakob, dachte er, eine verpaßte Gelegenheit. Solche Ziele<br />

boten sich nicht jeden Tag. Er schritt weiter übers Kopfsteinpflaster und schaute<br />

scheinbar ziel- und ausdruckslos in die Runde. Er nahm sich vor, in die nächste<br />

Seitenstraße einzubiegen, seine Schritte zu beschleunigen und vor den Schweizern<br />

die nächste Kreuzung zu erreichen. Was er in ihnen sah, mußte er<br />

bewundern; gleichzeitig bereute er, dem Anblick ausgesetzt gewesen zu sein.<br />

"Prima gemacht", sagte Ben Jakob zu Clark. "Ihr Untergebener ist gut ausgebildet."<br />

"Er macht sich ordentlich." Clark beobachtete, wie Ding im Bogen auf seinen<br />

Posten auf der gegenüberliegenden Straßenseite zurückkehrte. "Haben Sie den<br />

Mann erkannt?"<br />

"Nein. Wahrscheinlich haben meine Leute ein Bild von ihm. Wir werden es<br />

überprüfen, aber vermutlich handelte es sich um einen jungen Mann mit<br />

normalem Hormonspiegel."<br />

Ben Jakob machte eine Kopfbewegung in die Richtung der Holländerin.<br />

Clark war überrascht, daß die israelischen Leibwächter nicht eingegriffen<br />

hatten. Eine Einkaufstasche konnte alles mögliche enthalten, in dieser Umgebung<br />

wohl eher Negatives. Er haßte diese Arbeit. Auf sich selbst aufzupassen<br />

war eine Sache - er blieb grundsätzlich mobil, wählte seinen Kurs willkürlich,<br />

änderte die Gangart, hielt immer die Augen nach Fluchtrouten oder potentiellen<br />

Hinterhalten offen. <strong>Ryan</strong> aber, der zwar ähnliche Instinkte hatte und<br />

taktisch recht flink war, verließ sich nach Clarks Geschmack viel zu sehr auf<br />

seine Leibwächter.<br />

"Und sonst, Avi?" fragte <strong>Ryan</strong>.<br />

"Die ersten Einheiten Ihrer Kav<strong>aller</strong>ie richten sich gerade ein. Unseren<br />

Panzersoldaten ist Ihr Colonel Diggs sympathisch. Nur das Regimentswappen<br />

finde ich etwas sonderbar. Ein Bison ist doch im Grunde nur eine wilde Kuh."<br />

Avi lachte in sich hinein.<br />

"Ein Büffel ist wie ein Panzer, Avi. Es ist unklug, sich vor ihn zu stellen."<br />

<strong>Ryan</strong> hätte gern gewußt, was passierte, wenn die Zehnte Kav<strong>aller</strong>ie zum ersten<br />

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