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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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achte nicht immer die in seinem Beruf erforderliche Demut auf. Nun, seufzte<br />

er mit einem Lächeln, die Perfektion ist ein unerreichbares Ziel.<br />

"Guten Morgen, Hermann", grüßte er auf deutsch, als er eintrat.<br />

"Buon giorno", erwiderte Schörner und sprach dann griechisch weiter.<br />

"Heute liegt ein hochinteressantes Schreiben vor."<br />

Alcalde zuckte mit seinen buschigen Augenbrauen. Er wies auf sein Arbeitszimmer.<br />

Schörner folgte ihm mit dem Kaffee.<br />

"Tennis ist heute mittag um vier", sagte Schörner und füllte seinem Vorgesetzten<br />

die Tasse.<br />

"Wollen Sie mich wieder mal beschämen?" Man erzählte sich im Scherz,<br />

Schörner hätte das Zeug zum Profi und könne seinen Verdienst ja an den<br />

Orden, dessen Mitglieder ein Armutsgelübde leisten mußten, abführen. "Was<br />

steht in dem Brief?"<br />

"Er stammt von Timothy Riley in Washington." Schörner reichte das Schreiben<br />

über den Tisch.<br />

Alcalde setzte seine Lesebrille auf. Seine Kaffeetasse blieb unberührt, während<br />

er das Dokument zweimal langsam durchlas. Als Gelehrter nahm Alcalde<br />

selten zu etwas Stellung, ohne nachgedacht zu haben.<br />

"Erstaunlich. Von diesem <strong>Ryan</strong> habe ich schon einmal gehört... ist er nicht<br />

beim Geheimdienst?"<br />

"Ja, er ist stellvertretender Direktor bei der CIA. Wir haben ihn ausgebildet;<br />

Boston Hochschule und Georgetown Universität. Er arbeitet vorwiegend in<br />

der Verwaltung, war aber an mehreren Außendienstoperationen beteiligt. Wir<br />

kennen nicht alle Einzelheiten, aber er scheint dabei nichts Unehrenhaftes<br />

getan zu haben. Hier liegt ein kleines Dossier über ihn vor. Pater Riley hält viel<br />

von Dr. <strong>Ryan</strong>."<br />

"So sieht es auch aus." Alcalde überlegte. Er war nun seit dreißig Jahren mit<br />

Riley befreundet. "Er hält das Angebot für echt. Was meinen Sie?"<br />

"Potentiell ein Gottesgeschenk, finde ich." Der Kommentar war nicht ironisch<br />

gemeint.<br />

"In der Tat. Aber die Sache ist dringend. Was meint der US-Präsident?"<br />

"Ich nehme an, daß man ihn noch nicht informiert hat, aber das wird bald<br />

geschehen. Was seinen Charakter betrifft, habe ich meine Zweifel." Schörner<br />

zuckte mit den Achseln.<br />

"Wer von uns ist schon vollkommen?" Alcalde starrte an die Wand.<br />

"Sehr wahr."<br />

"Wie sieht mein Terminkalender für heute aus?" fragte Alcalde.<br />

Schörner nannte die Termine aus dem Gedächtnis.<br />

"Gut, richten Sie Kardinal D'Antonio aus, ich hätte etwas Wichtiges zu<br />

erledigen. Ändern Sie die anderen Termine entsprechend. Um diese Angelegenheit<br />

muß ich mich sofort kümmern. Rufen Sie Timothy an, danken Sie ihm<br />

und richten Sie ihm aus, daß ich mich der Sache annehme."<br />

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