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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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Lage, diesen Vorschlag zu akzeptieren, aber Israel wird sich sperren - vermutlich<br />

aus genau den Gründen, die uns eine positive Reaktion ermöglichen.<br />

Natürlich sollte Israel einverstanden sein - wird es aber nicht."<br />

"Aber Ihre Regierung kann den Vorschlag akzeptieren. Hoheit?"<br />

"Ich muß ihn selbstverständlich erst anderen unterbreiten, bin aber der<br />

Auffassung, daß wir positiv reagieren werden."<br />

"Ohne Einwände?"<br />

Der Prinz machte eine Pause und starrte über <strong>Ryan</strong>s Kopf hinweg auf die<br />

Wand. "Wir könnten mehrere Änderungen vorschlagen, die die Prämissen<br />

Ihres Plans aber nicht berühren würden. Ich bin sogar der Ansicht, daß sich<br />

diese nebensächlichen Punkte leicht und rasch aushandeln ließen, da sie die<br />

anderen beteiligten Parteien nicht direkt betreffen."<br />

"Und wen würden Sie als Vertreter des Islam vorschlagen?"<br />

Ali beugte sich vor. "Ganz einfach, das weiß jeder. Der Imam der al-Aksa-<br />

Moschee, Ahmed Ben Yussif, ist ein geachteter Gelehrter und Sprachkundiger,<br />

der von der gesamten islamischen Welt in theologischen Fragen konsultiert<br />

wird. Sunniten und Schiiten fügen sich auf bestimmten Gebieten seinem<br />

Urteil. Zudem ist er gebürtiger Palästinenser."<br />

"So einfach ist das?" <strong>Ryan</strong> schloß die Augen und atmete erleichtert auf. Hier<br />

hatte er richtig getippt. Yussif war zwar nicht gerade moderat und hatte die<br />

Vertreibung der Juden aus Westjordanien gefordert. Aber er hatte den Terrorismus<br />

aus theologischen Gründen grundsätzlich verurteilt. Er war also nicht<br />

unbedingt der Idealkandidat, aber wenn die Moslems mit ihm leben konnten,<br />

reichte das.<br />

"Sie sind sehr optimistisch, Dr. <strong>Ryan</strong>." Ali schüttelte den Kopf. "Zu optimistisch.<br />

Ich muß gestehen, daß Ihr Plan fairer ist, als ich oder meine Regierung<br />

erwartet hatten, aber er wird nie Wirklichkeit werden." Ali schaute <strong>Ryan</strong> fest<br />

an. "Nun muß ich mich fragen, ob das ein ernstgemeinter Vorschlag war oder<br />

nur eine Finte mit dem Anstrich der Fairneß."<br />

"Hoheit, Präsident Fowler wird am kommenden Donnerstag der Vollversammlung<br />

der Vereinten Nationen eben diesen Plan unterbreiten. Ich bin<br />

ermächtigt, Ihre Regierung zu Verhandlungen in den Vatikan einzuladen."<br />

Der Prinz war so verdutzt, daß er in die Umgangssprache verfiel. "Meinen<br />

Sie wirklich, daß Sie das hinkriegen?"<br />

"Hoheit, wir werden unser Bestes tun."<br />

Ali erhob sich und ging an seinen Schreibtisch, nahm ein Telefon ab, drückte<br />

auf einen Knopf und sagte etwas in Arabisch, von dem <strong>Ryan</strong> kein Wort<br />

verstand. Er war so erleichtert, daß ihm ein spleeniger Gedanke kam: Juden<br />

und Araber hatten ja eine Gemeinsamkeit, sie schrieben von rechts nach links.<br />

Wie wird das Gehirn damit fertig? fragte er sich.<br />

Donnerwetter, sagte er sich. Es klappt vielleicht!<br />

Ali legte den Hörer auf und wandte sich an seinen Besucher. "Es ist Zeit für<br />

eine Audienz bei Seiner Majestät."<br />

"So schnell geht das?"<br />

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