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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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preiszugeben. Wie in einem Schlachthaus war eimerweise Sägemehl ausgestreut<br />

worden, um das in Strömen fließende Blut aufzusaugen. Bock wußte aus<br />

eigener Erfahrung, was für eine Schweinerei bei einem Mord entstehen konnte.<br />

Die beiden arbeiteten flott, während Keitels Kommentar weiterlief. So etwas<br />

konnte niemand vortäuschen. Keitels Männer hatten ohne jeden Zweifel zwei<br />

Menschen ermordet, das bewiesen die laufenden Kameras; zweifellos machte<br />

dies auch die Entsorgung leichter. Die Leichen wurden säuberlich nebeneinandergelegt<br />

und in Plastik verpackt. Ein Mann fegte das blutgetränkte Sägemehl<br />

zusammen und schaufelte es in einen Müllsack.<br />

"Die Leichen werden an zwei weit voneinander entfernt liegenden Stellen<br />

verbrannt. Bei Eingang des Bandes ist das längst erledigt. Ende der Meldung.<br />

Wir erwarten weitere Anweisungen." Auf dem Bildschirm erschien wieder die<br />

Dramatisierung der Olympiade von 1920 - oder war es 1924? fragte sich Bock.<br />

Unwichtig.<br />

"Was gibt's?"<br />

"Einer meiner Offiziere meldet sich nicht", erwiderte ein Oberst des Direktorats<br />

T, der technischen Abteilung des Ersten Hauptdirektorats, ein Dr. ing., der<br />

sich auf Raketensysteme spezialisiert hatte und vor seiner Beförderung auf den<br />

jetzigen Posten in Amerika und Frankreich mit dem Ausspähen militärischer<br />

Geheimnisse befaßt gewesen war.<br />

"Details?"<br />

"Hauptmann Jewgenij Stepanowitsch Feodorow, 30, verheiratet, ein Kind,<br />

guter Offizier mit Anwartschaft auf den Majorsrang. Er war einer von drei<br />

Agenten, die ich auf Ihre Anweisung hin die atomaren Einrichtungen in<br />

Deutschland überprüfen ließ. Feodorow ist einer meiner besten Männer."<br />

"Seit wann wird er vermißt?" fragte Golowko.<br />

"Seit sechs Tagen. Er flog letzte Woche mit guten deutschen Papieren und<br />

einer Liste verdächtiger Personen über Paris nach Berlin. Er hatte Anweisung,<br />

sich unauffällig zu verhalten und nur im Fall einer wichtigen Entdeckung<br />

Kontakt mit der Station Berlin aufzunehmen -nun ja, mit dem, was davon dort<br />

noch übrig ist. Natürlich verabredeten wir, daß er sich in regelmäßigen Abständen<br />

zu melden hatte. Als er das versäumte, erhielt ich vierundzwanzig Stunden<br />

später die Alarmmeldung."<br />

"Ist das vielleicht nur Schlamperei?"<br />

"Bei diesem Jungen? Ausgeschlossen", sagte der Oberst mit Überzeugung.<br />

"Sagt Ihnen sein Name etwas?"<br />

"Feodorow... war sein Vater nicht...?"<br />

"Ja, Stefan Juriewitsch. Jewgenij ist sein jüngster Sohn."<br />

"Stefan hat mir das Handwerk beigebracht!" rief Golowko. "Besteht die<br />

Möglichkeit, daß er..."<br />

"Übergelaufen ist?" Der Oberst schüttelte zornig den Kopf.<br />

"Nie im Leben. Seine Frau ist Mitglied des Opernchors. Die beiden lernten<br />

sich als Studenten kennen und heirateten trotz der Einwände beider Familien<br />

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