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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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marschierte dann einfach an der verdutzt guckenden Sprechstundenhilfe vorbei,<br />

um seine neueste Karriere zu beginnen: als Eheberater.<br />

"Was soll das?" fragte Cathy. "Ich habe heute keine Termine."<br />

"Verzeihung, ich muß Sie kurz sprechen."<br />

"Wer sind Sie überhaupt? Wollen Sie mich über meinen Mann ausfragen?"<br />

"Mein Name ist Clark." Er griff in die Hemdtasche und zog den Dienstausweis<br />

hervor, den er an einer Kette um den Hals trug. "Es gibt so einiges, über<br />

das ich Sie informieren möchte."<br />

Cathys Blick wurde fast sofort hart, als der Zorn die Oberhand über den<br />

Schmerz gewann. "Ich weiß, das habe ich alles schon gehört."<br />

"<strong>Das</strong> bezweifle ich, Mrs. <strong>Ryan</strong>. Können wir uns anderswo unterhalten? Darf<br />

ich Sie zum Mittagessen einladen?"<br />

"In dieser Gegend? Die Straßen sind alles andere als sicher."<br />

"So?" Clark lächelte nur, um ihr zu zeigen, für wie absurd er ihre Bemerkung<br />

hielt.<br />

Zum ersten Mal musterte Caroline <strong>Ryan</strong> den Besucher fachmännisch. Er<br />

hatte <strong>Jack</strong>s Größe, war aber stämmiger gebaut. Seine Hände waren groß und<br />

sahen stark aus, und seine Körpersprache verriet, daß er sich vor nichts<br />

fürchtete. Sie hatte <strong>Jack</strong>s Gesicht einmal für männlich gehalten, aber dieser<br />

Mann hatte markige Züge. Er kann praktisch jeden einschüchtern, dachte sie,<br />

aber nun tut er alles, um wie ein Gentleman zu wirken, und das gelingt ihm<br />

auch. Er erinnerte sie an die Footballspieler, die hier manchmal die kleinen<br />

Patienten besuchten. <strong>Das</strong> ist auch so ein großer Teddybär, dachte sie, aber nur,<br />

weil er sich so geben will.<br />

"Ein Stück weiter in der Monument Street ist ein Lokal."<br />

"Gut." Clark nahm ihren Mantel vom Garderobenständer und half ihr<br />

geschickt hinein. Draußen gesellte sich Chavez zu ihnen. Er war kleiner und<br />

zierlicher als Clark, wirkte aber demonstrativ bedrohlicher und sah aus wie ein<br />

Mitglied einer Gang, das gute Manieren zeigen will. Cathy wußte, daß die<br />

Straßen hier nicht sicher waren - zumindest für eine Frau ohne Begleitung -,<br />

aber Chavez ging in einer Weise vor, als überquerte er ein Schlachtfeld.<br />

Interessant, dachte sie. Bald hatten sie das kleine Restaurant erreicht, wo Clark<br />

alle in eine Ecknische plazierte. Beide Männer saßen mit dem Rücken zur<br />

Wand, damit sie die Tür und jede mögliche Bedrohung sehen konnten. Äußerlich<br />

wirkten sie entspannt und hatten beide die <strong>Jack</strong>etts aufgeknöpft.<br />

"Sagen Sie mir erst einmal, wer Sie genau sind." Cathy kam sich vor wie im<br />

Gangsterfilm.<br />

"Ich bin der Fahrer Ihres Mannes", erwiderte John, "und war früher einmal<br />

im paramilitärischen Einsatz. Bei der CIA bin ich seit fast zwanzig Jahren und<br />

arbeite nun vorwiegend im Personenschutz."<br />

"So etwas dürfen Sie mir doch gar nicht verraten."<br />

Clark schüttelte nur den Kopf. "Mrs. <strong>Ryan</strong>, wir haben noch gar nicht<br />

begonnen, gegen die Vorschriften zu verstoßen. Mein Kollege hier, Ding<br />

Chavez, ist ebenfalls beim Personenschutz."<br />

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