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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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Luftverband mit Todesfällen zu rechnen. Seines Wissens war kein Träger zu<br />

einem Einsatz ausgelaufen - ob nun in Kriegs- oder Friedenszeiten -, ohne Tote<br />

beklagen zu müssen, und als Chef des Verbandes trug er die Verantwortung.<br />

Wäre es nicht schön, wenn ich als erster dran glauben müßte, dachte <strong>Jack</strong>son.<br />

Erstens wäre es ein würdiger Abschluß meiner Karriere, und zweitens brauchte<br />

ich Frau und Eltern nicht mehr schonend beizubringen, daß ihr Johnny für sein<br />

Land gestorben ist... denkbar, aber unwahrscheinlich. Die Arbeit der Marineflieger<br />

war gefährlich. Er war nun über Vierzig, wußte, daß die Unsterblichkeit<br />

entweder ein Märchen oder ein schlechter Witz war, und hatte sich im Bereitschaftsraum<br />

beim Betrachten der Gesichter der Piloten schon bei dem Gedanken<br />

ertappt: Wer von diesen gutaussehenden, stolzen Jungs wird fehlen, wenn<br />

die Theodore Roosevelt wieder die Durchfahrt zwischen Kap Charles und Kap<br />

Henry ansteuert? Wessen schöne und schwangere Frau wird kurz vorm Mittagessen<br />

von einem Geistlichen und einem Piloten aufgesucht, begleitet von der<br />

Frau eines Kameraden, die sie an der Hand nimmt und sie tröstet? Wieder ein<br />

Leben, das in weiter Ferne in Feuer und Blut endete? Ein möglicher Zusammenstoß<br />

mit den Libyern war nur eine Bedrohung mehr in einer Welt, in der der Tod<br />

einen festen Wohnsitz hatte. <strong>Jack</strong>son gestand sich insgeheim ein, daß er für<br />

dieses Leben zu alt war. Er war zwar nach wie vor ein erstklassiger Pilot, aber reif<br />

genug, um sich einzugestehen, daß er nicht mehr unbedingt Weltspitze war.<br />

Doch nun machten ihm die traurigen Seiten des Lebens mehr zu schaffen, und es<br />

wurde bald Zeit für eine Versetzung - in ein Büro mit Admiralsflagge und der<br />

Möglichkeit, gelegentlich zu fliegen und damit zu beweisen, daß er noch immer<br />

die richtigen Entscheidungen treffen oder sich um sie bemühen konnte. So<br />

könnte er diese schrecklichen Besuche auf einem Minimum halten.<br />

"Probleme?" fragte Painter.<br />

"Ersatzteilmangel", erwiderte Captain <strong>Jack</strong>son. "Es wird immer schwieriger,<br />

alle Vögel flugklar zu halten."<br />

"Wir tun, was wir können."<br />

"Jawohl, Sir, ich weiß. Und wenn ich die Zeitungen richtig interpretiere, wird<br />

es auch noch schlimmer." Zum Beispiel war geplant, drei Träger mitsamt ihren<br />

Flugzeugen außer Dienst zu stellen. Lernte man denn nie?<br />

"Jedesmal, wenn wir einen Krieg gewinnen, werden wir dafür bestraft", sagte<br />

der CINCLANT. "Wenigstens hat uns dieser Sieg nicht allzuviel gekostet. Keine<br />

Sorge, wenn es soweit ist, wird es einen Platz für Sie geben. Sie sind mein bester<br />

Verbandskommandeur, Captain."<br />

"<strong>Das</strong> höre ich gern."<br />

Painter lachte. "Ich auch."<br />

"Im Englischen gibt es ein Sprichwort", bemerkte Golowko, "und das heißt:<br />

>Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde.< Was wissen wir noch?"<br />

"Es hat den Anschein, daß sie uns ihren gesamten Plutoniumvorrat übergeben<br />

haben", erwiderte ein Vertreter des Atomwaffen-Forschungsinstituts Sarowa<br />

südlich von Nischni Nowgorod. Er war weniger Ingenieur als ein Wissenschaft­<br />

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