23.01.2013 Aufrufe

Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

dagegen, und 21 Prozent äußerten sich unentschieden. Diese Zahlen reflektierten<br />

ungefähr das Kräfteverhältnis in der Knesset, wo die Rechte geringfügig<br />

stärker war als die Linke und wo sich die wacklige Mitte aus Splittergruppen<br />

zusammensetzte, die allesamt auf ein günstiges Angebot von der einen oder<br />

anderen Seite warteten, das ihnen eine größere politische Bedeutung verschaffte.<br />

"Scott Adler legte uns das schon vor Wochen dar. Wir wußten von Anfang<br />

an, daß die israelische Regierung nicht stabil ist. Wann hatte sie denn überhaupt<br />

in den letzten zwanzig Jahren eine sichere Mehrheit?"<br />

"Aber wenn der Premier es nicht schafft..."<br />

"Dann läuft Plan B wieder an. Sie wollten doch Druck ausüben, oder? Ihr<br />

Wunsch geht in Erfüllung." Die einzige Frage, die wir nicht genau durchdacht<br />

haben, ging es <strong>Ryan</strong> durch den Kopf. Aber auch gründliche Überlegungen<br />

hätten nichts geholfen. Seit einer Generation herrschte in der israelischen<br />

Regierung Anarchie. Man hatte die Arbeit an dem Abkommen in der Annahme<br />

begonnen, daß die Knesset es, mit vollendeten Tatsachen konfrontiert, notgedrungen<br />

ratifizieren würde. <strong>Ryan</strong>s Meinung zu diesem Thema war nicht eingeholt<br />

worden, aber er hielt diese Einschätzung dennoch für fair.<br />

"Unser innenpolitischer Spezialist in der Botschaft hält die von unserem<br />

Freund Mendelew gesteuerte Splitterpartei für das Zünglein an der Waage",<br />

merkte Elliot an, die sich bemühte, ruhig zu bleiben.<br />

"Gut möglich", räumte <strong>Jack</strong> ein.<br />

"<strong>Das</strong> ist doch absurd!" fauchte Elliot. "Dieser lächerliche Knacker war ja<br />

noch nie im Land..."<br />

"<strong>Das</strong> hängt mit seiner religiösen Überzeugung zusammen. Erst nach der<br />

Ankunft des Messias will er Israel besuchen."<br />

"Herr im Himmel!" rief die Sicherheitsberaterin.<br />

"Genau der." <strong>Ryan</strong> lachte und bekam einen giftigen Blick ab. "Liz, der Mann<br />

hat eben seine Überzeugungen. Sie mögen uns etwas exzentrisch vorkommen,<br />

aber die Verfassung verlangt, daß wir sie tolerieren und respektieren. So halten<br />

wir es in den USA."<br />

Elliot schüttelte die Faust in Richtung Fernseher. "Dieser Spinner ruiniert<br />

uns alles! Können wir denn gar nichts tun?"<br />

"Was denn zum Beispiel?" Ihr Benehmen deutete auf mehr hin als nur auf<br />

Panik.<br />

"Ach, ich weiß nicht - irgend etwas muß doch möglich sein..." Elliot<br />

wartete auf eine Reaktion ihres Besuchers.<br />

<strong>Ryan</strong> beugte sich vor und wartete so lange, bis er ihre volle Aufmerksamkeit<br />

hatte. "Die historischen Präzedenzfälle wären Jesus und Savonarola, lästige<br />

Prediger. So, und wenn Sie nun auf etwas Konkretes hinauswollen, sagen Sie es<br />

klar und deutlich. Wollen Sie einen Eingriff in das Parlament einer befreundeten<br />

Demokratie vorschlagen oder etwas Illegales innerhalb der Grenzen der<br />

Vereinigten Staaten?" <strong>Ryan</strong> machte eine Pause, in deren Verlauf ihr Blick<br />

schärfer wurde. "Weder das eine noch das andere kommt in Frage, Dr. Elliot.<br />

224

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!