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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Wer wären diese Feinde denn?" fragte Cathy.<br />

"Weder Syrien noch der Iran sind im Augenblick über das Abkommen<br />

glücklich. Und was den Libanon betrifft - nun ja, den gibt es als richtiges Land<br />

überhaupt nicht. Er ist nur eine Fläche auf der Karte, wo Menschen sterben.<br />

Auch Libyen und die vielen terroristischen Gruppen sind Feinde, die uns noch<br />

Sorgen machen." <strong>Ryan</strong> leerte sein Glas und ging in die Küche, um es wieder zu<br />

füllen. Schade um den guten Wein, dachte <strong>Jack</strong>. So wie ich den runterkippe,<br />

könnte ich genausogut billigen Fusel aus dem Supermarkt trinken ...<br />

"Es kommen auch finanzielle Belastungen auf uns zu", erklärte Fowler<br />

gerade, als <strong>Ryan</strong> zurückkam.<br />

"Also schon wieder eine Steuererhöhung", murrte Cathy.<br />

"Was hast du denn anderes erwartet?" meinte <strong>Ryan</strong> und dachte: Für fünfzig<br />

Millionen bin ich verantwortlich. Eine Milliarde hier, eine Milliarde dort...<br />

"Wird das Abkommen denn wirklich einen Unterschied machen?" fragte<br />

sie.<br />

"Ja. Zumindest wird sich erweisen, ob diese religiösen Führer zu ihrem Wort<br />

stehen oder nur Schwätzer sind. Wir haben sie nämlich in ihre eigene Falle<br />

gelockt, Schatz, oder, besser noch, über ihre sogenannten Prinzipien stolpern<br />

lassen. Nun müssen sie entweder nach ihren Glaubensgrundsätzen auf einen<br />

Erfolg hinarbeiten oder sich als Scharlatane zu erkennen geben."<br />

"Und...?"<br />

"Ich halte sie nicht für Scharlatane, sondern erwarte, daß sie zu ihren<br />

Prinzipien stehen. Sie haben keine andere Wahl."<br />

"Und dann hast du bald so gut wie nichts mehr zu tun?"<br />

<strong>Jack</strong> entging ihr optimistischer Tonfall nicht. "Na, das steht noch nicht fest."<br />

Der Rede des Präsidenten folgten die Kommentare. Opposition meldete<br />

Rabbi Salomon Mendelew an, ein älterer New Yorker, der als einer der eifrigsten,<br />

manche sagten sogar fanatischsten Befürworter der Politik des Staates<br />

Israel galt, seltsamerweise das Land aber noch nie besucht hatte. <strong>Jack</strong> nahm<br />

sich vor, am nächsten Tag den Grund dafür herauszufinden. Mendelew führte<br />

eine kleine, aber umtriebige Fraktion der Israel-Lobby an und hatte praktisch<br />

als einziger die Schüsse auf dem Tempelplatz befürwortet oder zumindest<br />

Verständnis für sie aufgebracht. Er hatte einen Vollbart und trug eine schwarze<br />

Jarmulke und einen zerknitterten Anzug.<br />

"<strong>Das</strong> ist Verrat am Staat Israel", war seine Antwort auf die erste Frage. Zu<br />

<strong>Jack</strong>s Überraschung sprach er ruhig und überlegt. "Wenn die USA Israel<br />

zwingen, seinen rechtmäßigen Besitz zurückzugeben, verraten sie das historische<br />

Recht des jüdischen Volkes auf das Land seiner Väter und gefährden auch<br />

die Sicherheit des Staates aufs schwerste. Mit Waffengewalt werden Israels<br />

Bürger aus ihren Häusern vertrieben - wie vor fünfzig Jahren", schloß er<br />

düster.<br />

"Moment mal!" fuhr ein anderer Kommentator hitzig auf.<br />

"Wie erregt diese Leute sind!" bemerkte <strong>Jack</strong>.<br />

"Ich selbst habe im Holocaust Familienmitglieder verloren", sagte Mende­<br />

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